Ukraine: Papstbotschafter in Kyjiw sieht Fortschritte bei Gesprächen
Der Vatikanbotschafter in Kyjiw hat sich verhalten optimistisch über russisch-ukrainische Gespräche zu humanitären Fragen geäußert. In einem Interview für den italienischen katholischen Fernsehsender TV 2000 sagte Erzbischof Visvaldas Kulbokas: „Wir dürfen weder die Ukraine noch Russland alleinlassen. Beide müssen sich im Namen der Humanität an einen Tisch setzen.“ Der aus Litauen stammende Vatikandiplomat betonte in dem auch in der Mediathek des Senders abrufbaren Gespräch, der Heilige Stuhl konzentriere sich auf humanitäre Fragen dieses Krieges, um den Frieden zu fördern.
Zum Stand der Bemühungen sagte der Nuntius: „Wir sind noch im Stadium der Versuche, aber es sind konkrete Versuche. Die Besuche von Kardinal Zuppi haben Kanäle geöffnet, durch die jetzt gearbeitet wird.“ Im Rahmen seiner Friedensbemühungen für die Ukraine hatte der Papst in den vergangenen Monaten einen Sondergesandten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kyjiw, Moskau, Washington und Peking entsandt.
Am wichtigsten sei die Frage der Rückführung verschleppter ukrainischer Kinder, so Nuntius Kulbokas. Dies sei eine sehr komplexe Angelegenheit, in die mehrere Stellen einbezogen seien, darunter die Nuntiaturen in Kyjiw und Moskau sowie das vatikanische Staatssekretariat. Derzeit gehe es um etwa 100 Kinder, es könnten aber weitere 4000 Kinder betroffen sein. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)