Eine Delegation der Orthodox Church in America (OCA) unter der Leitung ihres Oberhaupts Metropolit Tichon (Mollard) von Washington hat vom 1. bis 3. Juni die Ukraine besucht. Die Delegation bereiste in Begleitung von Metropolit Onufrij (Berezovskij), dem Oberhaupt der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK), den Westen der Ukraine. Bei seinen Ansprachen an verschiedenen Stationen der Reise betonte Metropolit Tichon seine Solidarität mit der UOK sowie seine Liebe zu Metropolit Onufrij, der UOK und dem ganzen ukrainischen Volk. Wörtlich sagte er mehrmals, dass er „natürlich das Recht und die Pflicht eurer geliebten Ukraine, sich gegen ungerechtfertigte Aggression zu verteidigen“, bestätige. Aber er bitte die zivilen Behörden des Landes inständig, „Religionsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und die Normen des Völkerrechts zu respektieren“.

Die Delegation besuchte unter anderem die Lavra von Potschajev, eines der wichtigsten Klöster der Ukraine. Nach einem Gottesdienst in der Entschlafenskathedrale des Klosters, den Metropolit Tichon leitete, bezeichnete dieser die Lavra als einen der „hellsten Leuchttürme der Orthodoxie auf der Welt“. Ihr Name sei synonym mit dem standhaften Bezeugen des orthodoxen Glaubens. Trotz des Drucks von allen Seiten bekenne die Bruderschaft der Lavra und die ganze UOK unerschütterlich den Glauben.

Während ihres dreitägigen Aufenthalts besuchte die Delegation außerdem die Kathedrale des Heiligen Geistes in Tschernivtsi und das Kloster Bantscheny in der Region Tschernivitsi. Dort würdigte Metropolit Tichon insbesondere die sozialen Tätigkeiten des Klosters und besuchte ein Waisenhaus unter der Obhut des Klosters. Nach dem Besuch der Lavra von Potschajev standen Visiten im Theophanie-Kloster in Kremenets, in der Kathedrale von Ternopil sowie im Kulivtsi-Kloster auf dem Programm. Im Kloster Bantscheny traf die Delegation Mitglieder des Hl. Synods der UOK und besprach die orthodoxe Mission in der Ukraine und in Nordamerika. Tichon berichtete, dass die Kirchen der OCA mehr als 2 Mio. US-Dollar für humanitäre Hilfe für die Ukraine gesammelt hätten, was die größte Spendenaktion in der Geschichte der OCA sei.

Anschließend reiste die Delegation der OCA nach Rumänien weiter, wo sie am 4. und 5. Juni das Kloster Putna besuchte. Am 7. Juni wurde sie im Patriarchenpalast von Vikarbischof Varlaam (Merticariu) von Ploieşti empfangen. Danach setzte die Delegation ihre Reise in die Türkei fort, wo sie das Patriarchat von Konstantinopel besuchte. Vom 7. bis 10. Juni traf sie zahlreiche Hierarchen des Ökumenischen Patriarchats, darunter auch dessen Oberhaupt, Patriarch Bartholomaios. (NÖK)