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Ukraine: Geistliche aus russischer Gefangenschaft freigekommen

11. Juli 2024

Zwei Geistliche der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK) sind am 28. Juni 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigekommen. Die beiden Priestermönche der Redemptoristen Ivan Levytskyj und Bohdan Heleta wurden vom Kyjiwer Vikarbischof Andrij Chymjak und vom Leiter des Außenamts der UGKK, Oleksa Petryv, in Empfang genommen. Außer den beiden Geistlichen wurden acht weitere Gefangene von Russland freigelassen.

Die beiden Priester waren am 16. November 2022 im von Russland besetzten Berdjansk verhaftet worden, ihnen wurde illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Vonseiten der UGKK hieß es, ihnen sei militärisches Gerät untergeschoben worden. Lange Zeit gab es über ihr Schicksal keine Informationen, lediglich Gerüchte, dass sie gefoltert würden. Erst im Mai 2024 erhielt die UGKK die Nachricht, dass die beiden Geistlichen am Leben seien und Hoffnung auf einen Gefangenenaustausch bestehe. In ihrem Kommuniqué betonte die UGKK, die beiden Priester hätten damals entschieden, bei ihren Gemeinden in den besetzten Gebieten zu bleiben. Sie hätten sowohl für griechisch-katholische als auch für römisch-katholische Gläubige Gottesdienste gefeiert.

Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj und das Oberhaupt der UGKK, Großerzbischof Svjatoslav (Schevtschuk), dankten dem Papst und der Vatikan-Diplomatie für ihren Beitrag zum Gefangenenaustausch und zur Befreiung der ukrainischen Gefangenen. Großerzbischof Svjatoslav dankte insbesondere Papst Franziskus, Kardinal Pietro Parolin und dem gesamten diplomatischen Korps des Vatikans. Außerdem dankte er Kardinal Matteo Zuppi und Erzbischof Visvaldas Kulbokas, dem Apostolischen Nuntius in der Ukraine, besonders. Sie alle hätten einen unschätzbaren persönlichen Beitrag zur Befreiung der Gefangenen geleistet.

Der Menschenrechtsbevollmächtigte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, betonte, dass der Vatikan zum ersten Mal in einem solchen Fall Unterstützung geleistet habe. Bisher habe er nur bei der Rückführung von entführten ukrainischen Kindern geholfen. Er hoffte, dass sich nun ein neuer „Kanal der Kommunikation und der Rückkehr von Bürger:innen in die Ukraine“ geöffnet habe.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass neben Metropolit Ionafan (Jeletskich) zwei weitere Geistliche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) nach Russland überstellt wurden. Laut der Menschenrechtsbevollmächtigen Russlands, Tatjana Moskalkova, wurden Nikolaj Zakrojets aus der Eparchie Sumy und Aleksandr Lunegov aus der Eparchie Dnepropetrovsk freigelassen. Lunegov war in der Ukraine wegen „Rechtfertigung der Aggression gegen die Ukraine“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, Zakrojets wegen Staatsverrats zu 15 Jahren. Außerdem wurde 2023 Andrij Pavlenko, Vorsteher einer Kirche in Lysytschansk, ebenfalls wegen Staatsverrats verurteilt, gegen 28 ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht. (NÖK)