ÖRK: „Wir sehnen uns nach Frieden in der Ukraine, in Russland und in der gesamten Region“
Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) erinnert in einer Erklärung mit dem Titel „Sehnsucht nach einem gerechten Frieden in Europa“ schweren Herzens daran, dass der Krieg in der Ukraine bereits 1000 Tage dauert. „Jeder dieser Tage ist durch das Blut unzähliger getöteter und versehrter Zivilpersonen und Kampfbeteiligten, durch die traumatische Vertreibung ganzer Gemeinschaften und die Zerstörung von Häusern, Lebensgrundlagen und ziviler Infrastruktur gezeichnet,“ heißt es in der Erklärung. „Wir bekräftigen unsere christliche Berufung und unseren Wunsch nach Frieden und nach Gerechtigkeit, ohne die es keinen nachhaltigen Frieden geben kann.“
Die Erklärung unterstützt alle Initiativen, den aktuellen Konflikt zu überwinden. „Dieser Krieg muss beendet werden“, heißt es in der Erklärung. „Das Töten und die Zerstörung müssen beendet werden.“
Die Erklärung ruft alle Kirchen und alle Menschen guten Willens zu gemeinsamen Maßnahmen für Frieden in der Region und der ganzen Welt auf.
„Als wesentliche Voraussetzung für einen gerechten Frieden in diesem oder anderen Konflikten fordern wir die Befolgung des humanitären Völkerrechtes, auch hinsichtlich des Schutzes der Zivilbevölkerung und ziviler Infrastruktur und der Behandlung von Kriegsgefangenen“, heißt es in der Erklärung. „Wir drücken unsere tiefe Sorge über die Eskalationsspirale aus und bedauern, dass die Fortsetzung der Gewalt mehr Unterstützung erhält als die Förderung von Gesprächen zur Beendigung von Konflikten.“
Die Erklärung drängt alle Parteien dazu, jegliche Eskalation zu unterlassen. Sie streicht explizit auch die Gefahren durch den Einsatz von Atomwaffen hervor und betont, dass „jegliche Drohungen sowie jegliche Maßnahmen, welche die Hemmschwelle für den Einsatz von Atomwaffen senken, bergen Risiken von derart erschreckenden Ausmaßen und derart schweren globalen, ökologischen und Generationen übergreifenden Folgen, dass sie nicht in Betracht gezogen werden können.“
„Wir sehnen uns nach Frieden in der Ukraine, in Russland und in der gesamten Region – nach Frieden, der auf Völkerrecht und Gerechtigkeit aufgebaut ist“, heißt es in der Erklärung. „Als ÖRK setzen wir unser Engagement für die Förderung von Gesprächen innerhalb und außerhalb der ökumenischen Bewegung über die Konsequenzen dieses Konflikts und über die Möglichkeiten, die Differenzen zu überwinden und Versöhnung und Einheit zu fördern, und für die Förderung von Frieden und Beendigung dieses schrecklichen Krieges in gemeinsamer Arbeit mit und durch die Kirchen der Region und der ganzen Welt fort.“
Die Erklärung lädt alle ÖRK-Mitgliedskirchen und ökumenische und interreligiöse Partner ein, gemeinsam für Gerechtigkeit und nachhaltigen Frieden in der Ukraine, in Russland, in Europa und auf der ganzen Welt zu beten.
„Lasst uns gemeinsam eine sichere und friedliche Welt für alle Menschen und die gesamte Schöpfung schaffen“, heißt es abschließend in der Erklärung.
Der ÖRK-Exekutivausschuss versammelt sich vom 21. bis 26. November in Paralimni, Zypern, um die Planung für 2025 in Angriff zu nehmen, einschließlich des Budgets und der Umsetzung von ÖRK-Strategien. Im Zentrum der Versammlung steht die Friedenskonsolidierung im Kontext von Besatzung, Krieg und Konflikten. (Quelle: www.oikoumene.org, 26. November 2024)