Vatikan: Bei Treffen mit Leo: Zelenskyj lädt Papst in die Ukraine ein
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj hat Papst Leo XIV. in die Ukraine eingeladen. Nach einer Begegnung mit dem Papst in Castel Gandolfo am 9. Dezember schrieb Zelenskyj im Nachrichtendienst Telegram: „Ich habe den Papst eingeladen, die Ukraine zu besuchen. Das wird ein starkes Zeichen der Unterstützung für unser Volk sein.“ Der ukrainische Präsident hielt sich zu politischen Gesprächen in Rom auf. Als ersten hatte er am Vormittag den Papst in dessen Zweitresidenz in den Albaner Bergen bei Rom getroffen. Später standen Gespräche mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni auf dem Programm.
Wie das vatikanische Presseamt im Anschluss an die laut Beobachtern rund 30-minütige Begegnung des Papstes mit Zelenskyj mitteilte, stand der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt des Gesprächs. Der Papst habe „die Notwendigkeit betont, den Dialog fortzusetzen und den dringenden Wunsch erneuert, dass die laufenden diplomatischen Initiativen zu einem gerechten und dauerhaften Frieden führen mögen“, so das Kommuniqué. Ferner habe man über den Austausch von Kriegsgefangenen und über die Rückkehr von ukrainischen Kindern zu ihren Familien gesprochen. Auf diesen Gebieten ist der Heilige Stuhl seit Jahren mit einigem Erfolg als Vermittler aktiv.
Zelenskyj hatte zuvor in London mit Premierminister Keir Starmer, dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron über Friedensbemühungen beraten. Anschließend unterrichtete er die EU-Spitzen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel.
Leos Vorgänger Franziskus (2013–2025) hatte sich in seinem Pontifikat stets um eine mittlere Position zwischen Moskau und Kyjiw bemüht. Eine Reise nach Kyjiw hatte er an die Bedingung geknüpft, dann auch nach Moskau reisen zu wollen. Letzteres erwies sich aber als unmöglich. Papst Leo XIV. hatte Zelenskyj zuletzt am 9. Juli getroffen. Auch damals fand das Treffen außerhalb des Protokolls in der Zweitresidenz des Papstes in Castel Gandolfo statt. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)