Ukraine: Kritik an „anti-ukrainischer Agitation“ der Kirche
Das ukrainische Kulturministerium wirft Geistlichen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP) „anti-ukrainische“ Handlungen in der Ostukraine und auf der Krim vor. In seiner Erklärung führte das Kulturministerium mehrere Beispiele für eine „anti-ukrainische, separatistische und anderen Kirchen gegenüber intolerante Haltung“ von Vertretern der UOK–MP an. So habe der Sekretär der Eparchie von Simferopol und der Krim, Aleksandr Jakuschetschkin, während einer Sitzung im November 2016 über den Anschluss der Krim an Russland gesagt, „wir sind nach Hause zurückgekehrt“. Der anwesende Metropolit von Simferopol und der Krim, Lazar (Schvets), habe nicht auf diese Äußerung reagiert, was als „Solidarität mit ihr und all ihren Konsequenzen“ verstanden werden könne. Als weiteres Beispiel führte das Kulturministerium die Anwesenheit von Metropolit Mitrofan (Jurtschuk) von Luhansk und Altschevsk bei der Grundsteinlegung für ein Denkmal für den Fürsten Aleksander Nevskij an. Dieses wird von prorussischen Kämpfern in Luhansk gebaut.
Das Kulturministerium erklärte, es hätte die Leitung der UOK–MP mehrfach auf anti-ukrainische Äußerungen ihrer Vertreter hingewiesen, aber stets nur nichtssagende Antwortschreiben über die „friedensstiftende Mission“ der UOK–MP erhalten. Nun fordere es die Kirchenleitung und die Gläubigen auf, die „kriegerische Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine öffentlich zu verurteilen“ sowie mit „besonderer Aufmerksamkeit“ und „angemessen“ auf anti-ukrainische Äußerungen und Handlungen einzelner Geistlicher zu reagieren. Diese hätten eine „offen kollaborierende Haltung“ mit den „russischen Besetzern“ eingenommen, indem sie mit ihnen zusammenarbeiteten, sie moralisch rechtfertigten und geistig unterstützten.
www.risu.org.ua, 1. Februar; Kathpress, 1. Februar 2017 – N. Z.