Slowakei: Hunderttausende bei Großwallfahrten Levoča und Nitra
06. Juli 2017
In der Slowakei blüht die Wallfahrtstradition in ungebrochener Stärke, wie die zwei Hauptwallfahrten - Levoča am Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) und Nitra am Fest der Glaubensboten Cyrill und Method (5. Juli) - zeigten. Rund eine halbe Million Pilger strömten nach Angaben der Organisatoren diesmal nach Levoča; 100'000 davon zum Hauptgottesdienst am 2. Juli 2017. Besonderen Zuspruch fand das Sakrament der Beichte, für das 250 Priester Tag und Nacht bereitstanden. Auch für Nitra wurden mehrere Zehntausend Pilger gemeldet.
Leitender Bischof der Feiern in Levoča war diesmal Kardinal Angelo Piacenza, der Chef des päpstlichen Gerichtshofs für Gewissensangelegenheiten, der Pönitentiarie, sowie des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not". In seiner Predigt als Vorsteher des Hauptgottesdienstes verglich Piacenza die Wallfahrt auf den Marienberg mit dem Besuch der Jungfrau Maria bei ihrer Cousine Elisabeth, bei dem sie "das größte aller Geschenke, nämlich Christus selbst" mitgebracht habe. Die Slowakei sei ein Vorbild, denn "sie unterliegt nicht der modernen Diktatur einer Meinung, sondern bewahrt die Werte".
Auf einen Besuch des Papstes in der Slowakei angesprochen erklärte der Kurienkardinal, Franziskus wolle "am liebsten die ganze Welt, einschließlich der Slowakei" besuchen. Ob das "jetzt in seinen nächsten Plänen enthalten" sei, wisse er nicht, er sei aber überzeugt, dass er sich "hier sehr wohlfühlen" würde. In Levoča wurden dieses Jahr zwei besondere lokale Jubiläen gefeiert: Die Wallfahrt findet seit 770 Jahren ohne Unterbrechung statt und vor siebzig Jahren hatte der Zipser Bischof Ján Vojtaššák, für den ein Seligsprechungsprozess läuft, hier kurz vor der Machtergreifung der Kommunisten seine Diözese dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Diese Weihe wurde von Vojtaššáks bischöflichem Nachfolger Štefan Sečka erneuert.
Angesichts der kurz zuvor publik gewordenen Weihe des faschistischen Landeshauptmanns von Banská Bystrica, Marian Kotleba, an das Herz Mariens hatte Sečka alle Teilnehmer an der Wallfahrt aufgefordert, "sich im Bereich des Marienbergs der Präsentierung von Fahnen, Symbolen und Presseerzeugnissen zu enthalten und keine politischen Parteien und Bewegungen zu propagieren". Vor einem "Missbrauch Gottes durch Extremisten" warnte auch der slowakische Präsident Andrej Kiska, der erstmals an der Wallfahrt nach Levoča teilnahm, bei einer Begegnung mit jungen Wallfahrern.
Die Nationalwallfahrt nach Nitra, die von der katholischen Kirche als Wallfahrt zu den Glaubensboten Cyrill und Method aufgefasst wird, kann alljährlich am 5. Juli abgehalten werden, da dieser in der Slowakischen Republik ein staatlich gebotener Feiertag ist. Dieses Jahr hat das zur Folge, dass erstmals das am 1. Juni in Kraft getretene Gesetz der Schließung vor allem der Supermärkte an Feiertagen zur Anwendung kommt. Eine exotische und zugleich patriotische Note brachte der Hauptzelebrant des Festgottesdienstes ein: Dávid Bartimej Tencer, seit einem Jahr Diözesanbischof von Reykjavik, ist ein Kapuziner aus der Slowakei. Er war im Juni in aller Munde, als er im Beisein von Ministerpräsident Robert Fico in Island eine in der Slowakei gezimmerte Holzkirche weihte.
Einen besonderen Bestandteil des Festgottesdienstes bildete diesmal die Erneuerung der "Weihe der ganzen Slowakei an das Herz Jesu und das unbefleckte Herz der Jungfrau Maria", die am 7. Juli 1947 von Erzbischof Karol Kmet'ko in Staré Hory vollzogen wurde. Die Slowakische Bischofskonferenz hatte den von Kmet'kos derzeitigem Nachfolger Viliam Judák vorgelegten Text der nunmehrigen "Weihe an das allerheiligste Herz Jesu" bereits im März gutgeheißen. Er umfasst zwölf Punkte, auf die das Volk mit der Bitte um Erbarmen antwortet. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)
Leitender Bischof der Feiern in Levoča war diesmal Kardinal Angelo Piacenza, der Chef des päpstlichen Gerichtshofs für Gewissensangelegenheiten, der Pönitentiarie, sowie des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not". In seiner Predigt als Vorsteher des Hauptgottesdienstes verglich Piacenza die Wallfahrt auf den Marienberg mit dem Besuch der Jungfrau Maria bei ihrer Cousine Elisabeth, bei dem sie "das größte aller Geschenke, nämlich Christus selbst" mitgebracht habe. Die Slowakei sei ein Vorbild, denn "sie unterliegt nicht der modernen Diktatur einer Meinung, sondern bewahrt die Werte".
Auf einen Besuch des Papstes in der Slowakei angesprochen erklärte der Kurienkardinal, Franziskus wolle "am liebsten die ganze Welt, einschließlich der Slowakei" besuchen. Ob das "jetzt in seinen nächsten Plänen enthalten" sei, wisse er nicht, er sei aber überzeugt, dass er sich "hier sehr wohlfühlen" würde. In Levoča wurden dieses Jahr zwei besondere lokale Jubiläen gefeiert: Die Wallfahrt findet seit 770 Jahren ohne Unterbrechung statt und vor siebzig Jahren hatte der Zipser Bischof Ján Vojtaššák, für den ein Seligsprechungsprozess läuft, hier kurz vor der Machtergreifung der Kommunisten seine Diözese dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Diese Weihe wurde von Vojtaššáks bischöflichem Nachfolger Štefan Sečka erneuert.
Angesichts der kurz zuvor publik gewordenen Weihe des faschistischen Landeshauptmanns von Banská Bystrica, Marian Kotleba, an das Herz Mariens hatte Sečka alle Teilnehmer an der Wallfahrt aufgefordert, "sich im Bereich des Marienbergs der Präsentierung von Fahnen, Symbolen und Presseerzeugnissen zu enthalten und keine politischen Parteien und Bewegungen zu propagieren". Vor einem "Missbrauch Gottes durch Extremisten" warnte auch der slowakische Präsident Andrej Kiska, der erstmals an der Wallfahrt nach Levoča teilnahm, bei einer Begegnung mit jungen Wallfahrern.
Die Nationalwallfahrt nach Nitra, die von der katholischen Kirche als Wallfahrt zu den Glaubensboten Cyrill und Method aufgefasst wird, kann alljährlich am 5. Juli abgehalten werden, da dieser in der Slowakischen Republik ein staatlich gebotener Feiertag ist. Dieses Jahr hat das zur Folge, dass erstmals das am 1. Juni in Kraft getretene Gesetz der Schließung vor allem der Supermärkte an Feiertagen zur Anwendung kommt. Eine exotische und zugleich patriotische Note brachte der Hauptzelebrant des Festgottesdienstes ein: Dávid Bartimej Tencer, seit einem Jahr Diözesanbischof von Reykjavik, ist ein Kapuziner aus der Slowakei. Er war im Juni in aller Munde, als er im Beisein von Ministerpräsident Robert Fico in Island eine in der Slowakei gezimmerte Holzkirche weihte.
Einen besonderen Bestandteil des Festgottesdienstes bildete diesmal die Erneuerung der "Weihe der ganzen Slowakei an das Herz Jesu und das unbefleckte Herz der Jungfrau Maria", die am 7. Juli 1947 von Erzbischof Karol Kmet'ko in Staré Hory vollzogen wurde. Die Slowakische Bischofskonferenz hatte den von Kmet'kos derzeitigem Nachfolger Viliam Judák vorgelegten Text der nunmehrigen "Weihe an das allerheiligste Herz Jesu" bereits im März gutgeheißen. Er umfasst zwölf Punkte, auf die das Volk mit der Bitte um Erbarmen antwortet. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)