Slowakei: 40'000 Gläubige bei Nationalwallfahrt in Šaštín
28. September 2017
Rund 40'000 Pilger haben trotz Regens an der diesjährigen slowakischen Nationalwallfahrt zur Mater Dolorosa nach Šaštín teilgenommen. Zelebrant des Hauptgottesdienstes in dem unweit des Dreiländecks Slowakei-Österreich-Tschechien gelegenen Marienheiligtums war dieses Jahr der Metropolit der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei, Erzbischof Ján Babjak. Neben dem Vorsitzenden der Slowakischen Bischofskonferenz, dem Erzbischof Stanislav Zvolensky von Bratislava, pilgerten auch der Erzbischof von Bukarest, Ioan Robu, sowie László Böcskei, Diözesanbischof von Oradea Mare, zusammen mit 300 Angehörigen der in Rumänien ansässigen slowakischen Volksgruppe nach Šaštín.
Erstmals an der Nationalwallfahrt am Feiertag der Schmerzensreichen Muttergottes (15. September) nahm der neue Apostolische Nuntius in der Slowakei, Erzbischof Giacomo Guido Ottonello, teil. Er hatte er in der vergangenen Woche Staatspräsident Andrej Kiska sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Kiska führte auch die Riege der in Šaštín erschienenen Politiker an. Im Juli ein weiteres Mal Vater geworden, zeigte er sich insbesondere von der Predigt Erzbischof Babjaks beeindruckt. Dieser hatte darauf hingewiesen, "dass wir als Sterbliche mit unserem Leben demütig umgehen und daran denken sollten, vielleicht mehr Kinder zu haben zu wollen".
Parlamentspräsident Andrej Danko knüpfte an Babjaks Worte an, es sei "sicherlich der Liebe zur Siebenfach Schmerzensreichen Muttergottes zuzuschreiben, dass das kleine, an einem so neuralgischen Ort in Europa lebende slowakische Volk nicht nur seine Sprache und Nationalität bewahrt hat, sondern in überwiegender Mehrheit auch der katholischen Kirche treu geblieben ist". Danko, der Vorsitzender der Nationalpartei (SNS) ist, hält es für einen "Glücksfall", dass die Slowaken die Mater Dolorosa zur Patronin hätten; man fühle in Šaštín, "was für ein starkes Volk wir sind", meinte er.
Bereits 1927 hatte der Vatikan die Schmerzensmadonna zur Nationalpatronin erklärt, was in der Slowakei ab 1966 gefeiert wurde, seit 1994 als nationaler Feiertag. Von den derzeit 2'771 römisch- und 520 griechisch-katholischen Kirchen im Land sind nicht weniger als 316 der Schmerzensreichen Muttergottes geweiht, wie aus einer Statistik des katholischen "Radio Lumen" hervorgeht.
Im Detail skizzierte jüngst der Publizist Vladimír Jancura in Tageszeitung "Pravda" die jüngere Geschichte der Šaštíner Wallfahrt. Es habe bei den Slowaken böses Blut verursacht, dass gleich nach Ausrufung des zunächst gemeinsamen Staats der Tschechoslowakei im Jahr 1918 auf dem Altstädter Ring in Prag die Mariensäule entfernt wurde. Aufgestoßen sei auch, dass 1925 Präsident Tomáš Masaryk auf dem Hradschin die Hussitenfahne mit dem Kelch hat hissen lassen. Auf Drängen der slowakischen Bischöfe habe daraufhin 1927 Papst Pius XI. (1922-1939) die "Mater Dolorosa" als Patronin der Slowakei bestätigt.
Damit sei es den Slowaken auch gelungen sich von den Ungarn abzugrenzen. 1964 erhob Papst Paul VI. (1963-1978) die Kirche in Šaštín als erste in der Slowakei in den Rang einer Basilika und förderte damit die auch unter den Kommunisten nicht erloschene Wallfahrt. Nach dem Sturz des Regimes und der Ausrufung der Unabhängigkeit 1993 wurde der 15. September schließlich zum staatlichen Feiertag erklärt. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)
Erstmals an der Nationalwallfahrt am Feiertag der Schmerzensreichen Muttergottes (15. September) nahm der neue Apostolische Nuntius in der Slowakei, Erzbischof Giacomo Guido Ottonello, teil. Er hatte er in der vergangenen Woche Staatspräsident Andrej Kiska sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Kiska führte auch die Riege der in Šaštín erschienenen Politiker an. Im Juli ein weiteres Mal Vater geworden, zeigte er sich insbesondere von der Predigt Erzbischof Babjaks beeindruckt. Dieser hatte darauf hingewiesen, "dass wir als Sterbliche mit unserem Leben demütig umgehen und daran denken sollten, vielleicht mehr Kinder zu haben zu wollen".
Parlamentspräsident Andrej Danko knüpfte an Babjaks Worte an, es sei "sicherlich der Liebe zur Siebenfach Schmerzensreichen Muttergottes zuzuschreiben, dass das kleine, an einem so neuralgischen Ort in Europa lebende slowakische Volk nicht nur seine Sprache und Nationalität bewahrt hat, sondern in überwiegender Mehrheit auch der katholischen Kirche treu geblieben ist". Danko, der Vorsitzender der Nationalpartei (SNS) ist, hält es für einen "Glücksfall", dass die Slowaken die Mater Dolorosa zur Patronin hätten; man fühle in Šaštín, "was für ein starkes Volk wir sind", meinte er.
Bereits 1927 hatte der Vatikan die Schmerzensmadonna zur Nationalpatronin erklärt, was in der Slowakei ab 1966 gefeiert wurde, seit 1994 als nationaler Feiertag. Von den derzeit 2'771 römisch- und 520 griechisch-katholischen Kirchen im Land sind nicht weniger als 316 der Schmerzensreichen Muttergottes geweiht, wie aus einer Statistik des katholischen "Radio Lumen" hervorgeht.
Im Detail skizzierte jüngst der Publizist Vladimír Jancura in Tageszeitung "Pravda" die jüngere Geschichte der Šaštíner Wallfahrt. Es habe bei den Slowaken böses Blut verursacht, dass gleich nach Ausrufung des zunächst gemeinsamen Staats der Tschechoslowakei im Jahr 1918 auf dem Altstädter Ring in Prag die Mariensäule entfernt wurde. Aufgestoßen sei auch, dass 1925 Präsident Tomáš Masaryk auf dem Hradschin die Hussitenfahne mit dem Kelch hat hissen lassen. Auf Drängen der slowakischen Bischöfe habe daraufhin 1927 Papst Pius XI. (1922-1939) die "Mater Dolorosa" als Patronin der Slowakei bestätigt.
Damit sei es den Slowaken auch gelungen sich von den Ungarn abzugrenzen. 1964 erhob Papst Paul VI. (1963-1978) die Kirche in Šaštín als erste in der Slowakei in den Rang einer Basilika und förderte damit die auch unter den Kommunisten nicht erloschene Wallfahrt. Nach dem Sturz des Regimes und der Ausrufung der Unabhängigkeit 1993 wurde der 15. September schließlich zum staatlichen Feiertag erklärt. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)