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Slowakei: Papst ernennt neuen Bischof für Diözese Spiš

21. September 2023

Der 50-jährige František Trstenský wird neuer Bischof seiner slowakischen Heimatdiözese Spiš (Zips). Das vatikanische Presseamt gab die Ernennung des Bibelwissenschaftlers und bisherigen Pfarrers und Dechanten von Kežmarok durch Papst Franziskus am 8. September bekannt. Trstenský ist in Spiš Nachfolger des vor bald drei Jahren nach längerer Erkrankung verstorbenen Bischof Štefan Sečka (1953–2020). Die nordslowakische Diözese mit ihren mehr als 460‘000 Katholikinnen und Katholiken wurde seither übergangsmäßig vom Zipser Weihbischof Ján Kuboš (57) geleitet.

Der Papst habe für das Bischofsamt in Spiš einen Priester ausgewählt, der „wertvolle Erfahrung in der Seelsorge und in der akademischen Welt“ habe, sagte der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Bernard Bober, in einer ersten Reaktion. Trstenský werde dies helfen, „von Anfang an seinen Dienst als Diözesanbischof aktiv auszuüben und im Aufbau der Diözese als einer lebendigen und dynamischen Gemeinschaft der Gläubigen fortzuschreiten, die für alle Menschen offen ist“.

Der ernannte Bischof selbst erklärte in einem Grußwort in der Konkathedrale von Spiš in Poprad, er sehne sich nach „Kontinuität und neuer Dynamik der Diözese“. Mit der Wahl von Poprad zum Ort der Bekanntgabe seiner Ernennung habe er aufzeigen wollen, dass er ein Bischof sein wolle, „der nicht darauf wartet, bis die anderen zu ihm kommen, sondern der selbst unter die Leute und zu den Versammlungen der Gläubigen gehen möchte“.

Ausdrücklich dankte Trstenský Weihbischof Kuboš für dessen Wirken als Diözesanadministrator in den vergangenen Jahren. Kuboš war 2020 nur wenige Monate vor dem Tod von Bischof Sečka vom Papst zum Weihbischof ernannt und geweiht worden. Nach dem Tod Sečkas wurde er vom Domkapitel zum Administrator bestimmt. Später musste er sich nach einem Herzinfarkt einem medizinischen Eingriff unterziehen, war im Anschluss aber wieder als Diözesanadministrator aktiv. Am 7. September hatte er in einem ungewöhnlichen Akt vorab die Bekanntgabe des Namens eines neuen Bischofs von Spiš für den folgenden Mittag angekündigt und zu einem Gebet nach Poprad eingeladen. Mit der Ernennung Trstenskýs seien die „Gebete vieler Gläubigen erhört worden“, erklärte er.

Der neue Zipser Bischof František Trstenský wurde am 13. März 1973 in Trstená geboren. Sein philosophisches und theologisches Studium absolvierte er am Theologischen Institut am Priesterseminar in Spišská Kapitula. Am 21. Juni 1997 zum Priester geweiht, war er zunächst Kaplan in Spišské Vlachy in der Zips sowie in Dolný Kubín. Von 2000 bis 2004 studierte Trstenský in Jerusalem Bibelwissenschaften und Archäologie; 2006 promovierte er an der Päpstlichen Akademie in Krakau. 2008 habilitierte er sich als Dozent an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Ružomberok, 2015 wurde er vom damaligen slowakischen Präsidenten Andrej Kiska zum Professor ernannt. Seit 2004 unterrichtet er biblische Gegenstände am Theologischen Institut der Katholischen Universität sowie am Bischof-Jan-Vojtassak-Priesterseminar in Spišska Kapitulá. In den Jahren 2014 bis 2020 übte er auch die Funktion des Prorektors für die Außenbeziehungen der Katholischen Universität in Ružomberok aus.

Seit 2020 war Trstenský Pfarrer und Dechant in Kežmarok und lehrte zugleich Neues Testament und Bibelgriechisch im Priesterseminar in Spišska Kapitulá. Außer den Bibelsprachen Hebräisch und Griechisch beherrscht er Englisch, Italienisch und Französisch und kann sich auch auf Deutsch und Polnisch verständigen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)