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Slowakei: Bischof verteidigt Handkommunion während Corona-Zeit

14. Dezember 2023

Der Bischof von Žilina, Tomáš Galis, hat die Einführung der Handkommunion, die von der slowakischen Regierung im Zuge der Corona-Epidemie vorgeschrieben worden war, in einem Hirtenbrief verteidigt. Es sei „verwegen“, die Handkommunion als „Entweihung“ des Sakraments zu bezeichnen, so Galis in dem Brief. Die Gegner der Handkommunion erblicken im Weiterbestand der Regelung, wenn auch nunmehr in ihrer fakultativen Form, einen Wortbruch der Kirchenführung, die die Rückkehr zur bis dahin vorgeschriebenen Praxis zunächst offengelassen hatte.

Die slowakischen Bischöfe waren gleich nach Ausbruch der Pandemie vom damaligen Ministerpräsidenten Igor Matovič gebeten worden, die in der Slowakei bis dahin verbotene Handkommunion ab sofort als einzige Form zuzulassen. Die zunächst nur für die Zeit der Pandemie verfügte Maßnahme führte damals zu einem Sturm der Entrüstung seitens vieler Priester und Gläubiger.

Bei der von den katholischen Bischöfen in der Slowakei bis zum Jahr 2020 abgelehnten Handkommunion handle es sich um die Rückkehr zu einer Praxis der Urkirche und sie als Entweihung zu bezeichnen sei „eine große Anmaßung gegenüber der Vergangenheit und den Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt, die das Sakrament in dieser Form empfangen“. Nicht selten handle es sich bei der Ablehnung um einen „Ausdruck des Stolzes und des Gefühls einer ungeordneten Überlegenheit gegenüber anderen“, so der Hirtenbrief.

Die nunmehr dauerhaft eingeführte Wahlmöglichkeit zwischen Mund- und Handkommunion sei von der „absoluten Mehrheit in Frieden und ohne Schwierigkeit angenommen worden“, wofür die Bischöfe „aufrichtig danken“, so Bischof Galis in seinem Hirtenbrief. An verschiedenen Orten stießen die Spender und Empfänger jedoch weiterhin auf Widerstand, und zwar „nicht nur in Bezug auf sich selbst, sondern auch auf andere“.

Um weitere Zwischenfälle zu vermeiden, fordert Bischof Galis die Priester auf, die Kommunikanten auf einen würdigen Empfang vorzubereiten. Die Priester dürften auch niemanden zum bisher generell vorgeschriebenen Niederknien auffordern, denn dies wäre eine nicht angebrachte zusätzliche Ehrfurchtsbekundung und würde die „fließende Austeilung stören“. Die Gläubigen wiederum sollten dem Priester kundtun, wie sie die Kommunion empfangen wollen, und die Hostie noch unter seinen Augen verzehren. Um die Reihe nicht durch ihr Niederknien zu stören oder gar mit dem Spender zu streiten, sollten sie geschlossen am Ende der Empfänger niederknien und so das Sakrament empfangen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)