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Slowakei: Pellegrini und Čaputová trafen Religionsspitzen

30. Mai 2024

In der Slowakei haben Staatspräsidentin Zuzana Čaputová und ihr gewählter Nachfolger Peter Pellegrini die Spitzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften im Land getroffen und deren „Schlüsselrolle“ für den Abbau von Spannungen gewürdigt. Die Begegnung am 22. Mai 2024 im Präsidentenpalast in Bratislava fand vor dem Hintergrund des Attentats auf Ministerpräsident Robert Fico am 15. Mai statt. Aus der katholischen Kirche nahmen laut einer Mitteilung der Slowakischen Bischofskonferenz der römisch-katholische Erzbischof von Bratislava, Stanislav Zvolenský, und der griechisch-katholische Eparch von Bratislava, Peter Rusnák, teil.

Jeder müsse nach den Schüssen auf Fico der Frage nachgehen, was passiert ist und warum, unterstrich Čaputová. „Nicht, um wieder die Spirale der Angriffe auf andere anzufachen, sondern nur, damit jeder von uns seine Rolle in all dem versteht und darauf mit neuen Gedanken, Worten und Taten aufbaut und das Mitgefühl in sich selbst vertieft“, erklärte das scheidende Staatsoberhaupt.

Das Ziehen von Lehren aus den Ereignissen forderte auch ihr gewählter Nachfolger Pellegrini, der hier die Kirchen in besonderer Verantwortung sieht: Deren Vertreter verstünden es besonders, „sich in Krisensituationen trotz Unterschieden zu einigen“, sagte er. Das sei aktuell auch für andere Gesellschaftsbereiche vonnöten. Die Slowakei sollte zu ihren „Werten und Verhaltensregeln zurückkehren“, mahnte Pellegrini. Kirchenvertreter könnten dabei zu einer Entschärfung von Spannungen und zur Beruhigung der Lage beitragen.

Erzbischof Zvolenský drückte im Namen aller Religionsgemeinschaften das Entsetzen über das Attentat auf Fico aus. Viele hätten für die Genesung des Regierungschefs und für Frieden in der Gesellschaft gebetet. Zugleich wolle man „Träger des Friedens, des Verständnisses und des gegenseitigen Respekts in unserer Gesellschaft sein“. Menschen mit ganz unterschiedlichen Ansichten hätten in der Slowakei in diesen Tagen erfahren, wie wichtig gegenseitiger Respekt ist. Entscheidend sei, gemeinsam gegen Terror aufzustehen, sich gegenseitig im Guten zu ermutigen und auch Gott um Hilfe in der derzeit schwierigen Situation zu bitten. Dies sehe die Kirche als ihre Aufgabe, so Zvolenský. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)