Vatikan: Slowakische Bischöfe beenden Ad-limina-Besuch beim Papst
Mit einer Audienz bei Papst Franziskus und einem Gottesdienst in der Basilika St. Paul vor den Mauern haben die katholischen Bischöfe der Slowakei am 7. Juni ihren Ad-limina-Besuch in Rom beendet. An dem rund 90-minütigen Gespräch mit dem Papst im Apostolischen Palast im Vatikan nahmen alle 17 Diözesan- und Weihbischöfe teil. Angeführt wurden sie vom Bischofskonferenz-Vorsitzenden und Erzbischof von Košice, Bernard Bober, und Jonáš Maxim, Erzbischof von Prešov und Metropolit der Griechisch-Katholischen Kirche in der Slowakei.
Die Bischöfe übergaben dem Papst mehrere Geschenke, darunter eine italienische Ausgabe des „Proglas“, der Vorrede des Slawenapostels Kyrill (826/27–869) zu seiner Evangelienübersetzung ins Altkirchenslawische. Acht Motorradfahrer, die sich für die Förderung des zu den offiziellen Europäischen Kulturrouten zählenden Kyrill-und-Method-Wegs einsetzen, hatten die Ausgabe aus dem slowakischen Nitra nach Rom gebracht. Der Bischof von Nitra, Viliam Judák (66), hatte die Aktivisten der „European Route C&M“ in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore empfangen, in der im 9. Jahrhundert Papst Hadrian II. die altslawische Übersetzung gesegnet hatte.
Begonnen hatten die slowakischen Bischöfe ihren Ad-limina-Besuch am 3. Juni mit einer Messe am Grab des Apostels Petrus im Petersdom. Im Rahmen des für alle Bischöfe der Weltkirche regelmäßig vorgesehenen Besuches „An den Schwellen“ (lateinisch „ad limina“) der Apostelgräber in Rom sprachen sie bei zahlreichen Terminen in den vatikanischen Behörden über die Lage der Kirche in ihren Diözesen.
Das mediale Interesse an der Romfahrt konzentrierte sich abgesehen von der Papstaudienz auf den Besuch des Dikasteriums für die Bischöfe, wo Kurienkardinal Robert Francis Prevost die Bischöfe am 4. Juni empfing. Der Bischof von Spiš (Zips), František Trstenský (51), berichtete im Anschluss vor Medienvertretern von dem Treffen mit Prevost. Besonderen Eindruck auf die Bischöfe machten demnach die Worte des Kurienkardinals, wonach die Slowakei zwar ein kleines Land sei, die Bischöfe sich aber „bewusst sein sollen, dass wir in der Mitte Europas und eine Brücke zwischen dem Osten und dem Westen sind, und dass auch eine kleine Kirche ihre Autorität und ihr Ansehen hat“, schilderte Trstenský. Die slowakischen Bischöfe sollten sich „nicht davor fürchten, dass auch ihre Stimme in Europa wichtig ist“.
„Ziemlich lang“ wurde bei dem Termin in der Bischofsbehörde nach Angaben des Online-Portals Welt der Christenheit (Svet krest‘anstva) auch über Erzbischof Róbert Bezák (64), den 2013 noch im Pontifikat von Benedikt XVI. abberufenen früheren Erzbischof von Trnava, geredet. Bischof Trstenský berichtete demnach, die slowakischen Bischöfe seien „so wie zuvor vom Heiligen Vater dazu angespornt worden, dass Bezák weiterhin unser Mitbruder ist und wir Wege vielleicht auch zu einer gewissen Heilung suchen“. Die Erinnerung daran, dass Bezák geweihter Bischof ist, sei „mit solchem Nachdruck vorgebracht worden, damit wir zu ihm einen Weg finden“. Die slowakischen Bischöfe hätten das „klare Versprechen abgegeben, dass dies ihr Sehnen und Streben“ sei.
Auf die Frage, ob ihnen im Dikasterium irgendein Weg angeraten worden sei, „wie man die Gesundung der wechselseitigen Beziehungen angehen könnte“, reagierte Trstenský mit den Worten, Bezák sei „in die Fürsorge um seine kranke Mutter vertieft“. Schon bei der Begegnung von Papst Franziskus mit dem Erzbischof und dessen Familie während des Slowakei-Besuchs im September 2021 war die anwesende Mutter dement gewesen. Laut Trstenský bedeutet die Zeit „eines nahenden Abschieds für Bezák eine ernste Lebensetappe“ und deshalb werde „auch in Rom für ihn gebetet“. Man werde sehen, „was der Herr weiter bringen wird“. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)