Slowakei: Johannes Paul II. posthum Ehrenbürger von Bratislava
Papst Johannes Paul II. (1920–2005) hat posthum die Ehrenbürgerschaft der slowakischen Hauptstadt Bratislava erhalten. Die Vizebürgermeisterin Tatiana Kratochvílová überreichte die entsprechende Urkunde dem aktuellen Papstgesandten in der Slowakei, Erzbischof Nicola Girasoli. Johannes Paul II. sei „eine der weltweit inspirierendsten Persönlichkeiten gewesen und auch nach dem Tod eine gewaltige moralische Autorität geblieben“, sagte die liberale Politikerin laut slowakischen Medienberichten. Kratochvílová verwies dazu auf die Bemühungen Johannes Pauls II. „um die Ausbreitung von Freiheit und Demokratie in der Welt, die Versöhnung der Religionen und Verstärkung der Achtung und Toleranz voreinander“.
Der Festakt im Primatialpalais, der einstigen Residenz der Erzbischöfe von Esztergom (Gran), stand unter dem Motto „Zeuge der Hoffnung – der heilige Johannes Paul II. und unser Kampf um die Freiheit“. Anlass der Feier, die unter dem Ehrenschutz der Slowakischen Bischofskonferenz stattfand, war der Staatsfeiertag des „Kampfes um Freiheit und Demokratie“ am 17. November. Dieser Tag erinnert an den Beginn der „Sanften Revolution“ in der Tschechoslowakei vor 35 Jahren.
An den polnischen Papst wird seit dem 18. November in besonderer Weise auch in der Tatra erinnert. Der „Eisdom“, den Künstler im Wintersportort Hrebienok jedes Jahr aus knapp 2000 Eisblöcken errichten, wurde dieses Jahr in Erinnerung an den Besuch von Johannes Paul II. in der Region vor 30 Jahren gestaltet. Johannes Paul II., der frühere Erzbischof von Krakau, kannte die in Polen liegende Nordseite des Gebirges von vielen Bergtouren.
Für die Eisbasilika schufen 20 Bildhauer und Schnitzer aus der Slowakei, Polen, Tschechien und Deutschland in einer 25 Meter hohen Kuppel, die die Temperatur konstant bei Minusgraden hält, aus Eisblöcken die West- und Südseite des Krakauer Waweldoms mit drei Türmen. Die Uhr am Glockenturm zeigt 21:37 Uhr, den Todeszeitpunkt von Johannes Paul II. am 2. April 2005. Durch eine Pforte gelangen Besucher zu einer Replik der Krakauer Adalbert-Kirche, in die sich der spätere Papst oft zum Gebet zurückgezogen hat.
Die „Eisdom“-Ausstellung im 1285 Meter hoch gelegenen, mit einer Standseilbahn erreichbaren Erholungs- und Wintersportort Hrebienok ist bis Ostern 2025 geöffnet. In den vergangenen Jahren hatten Künstler unter anderem die Londoner Westminster Abbey, die Jerusalemer Grabeskirche oder die Pariser Kathedrale Notre-Dame für den Eisdom in der Tatra nachgebildet. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)