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Slowakei: Bischöfe Tschechiens und der Slowakei tagten gemeinsam

19. April 2018
Erstmals nach fünf Jahren haben die Slowakische und die Tschechische Bischofskonferenz eine gemeinsame Vollversammlung abgehalten. Anlass für die Sitzung und einen gemeinsamen Gottesdienst am 11. April 2018 im slowakischen Nitra boten die Jahrestage der Staatentrennung im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei vor 25 Jahren und die damit einhergehende Gründung der beiden Bischofskonferenzen sowie auch das Gedenken an die Entstehung der Tschechoslowakei vor 100 Jahren.

Man habe "Achtung vor der gemeinsamen Geschichte" und sei "Gott dankbar für alles Gute, das aus der gemeinsamen Geschichte unserer Völker und für die andauernde Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern und Bischofskonferenzen hervorgegangen" sei, hielten die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung fest. In der Vergangenheit sei man durch den Kampf um die Religionsfreiheit und die Bürgerrechte verbunden gewesen. Jetzt stünden die Kirchen vor der Herausforderung, "wie das Evangelium Jesu Christi aufs Neue zu verkündigen und zu leben und die Würde des Menschenlebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod zu verteidigen" sei; desgleichen gehe es um die "Achtung der Ehe als Bündnis von Mann und Frau sowie die Wertschätzung der Familie".

Der Gehorsam gegenüber den Werten des Evangeliums rufe auf "zum Kampf um eine tatsächlich anständige gerechte Gesellschaft, in der wir Korruption und Ungerechtigkeit ablehnen und uns um Achtung und Hilfe für die Alten, Kranken und Fremden bemühen", so die Bischöfe. Diese Werte würden bei der Überwindung der gesellschaftlichen Krise helfen und richteten "den geistlichen Blick auf Gott, den Spender des Lebens". 

Der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Kardinal Dominik Duka, erinnerte in einer Ansprache an das Leben im gemeinsamen Staat. Gott möge jenen verzeihen, deren "militanter Atheismus" die Ordensschwestern und die Priester der griechisch-katholischen Kirche mit ihren Familien vertrieben hätten, sagte der Prager Erzbischof. Die damals Betroffenen sowie auch die "Mitbrüder und Ordensmänner, die in das Gewand technischer Hilfsdienste gesteckt wurden, aber auch die Gefängnisse füllten", verpflichteten die Jüngeren der Gegenwart, "sich dem Kampf nicht zu entziehen".

Oft seien es slowakische Gläubige gewesen, die mit ihrem Mut beeindruckten, fügte Duka hinzu. Sie seien es gewesen, die bei den Cyrill-und-Method-Feiern 1985 in Velehrad nach dem Papst gerufen hätten. "Wir haben nichts zu fürchten und uns für nichts zu schämen", so der Prager Erzbischof. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)