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Tschechien: Erster Kirchenneubau in Prag seit zehn Jahren geweiht

25. November 2020

In der tschechischen Hauptstadt Prag ist erstmals seit mehr als zehn Jahren ein neuer Kirchenbau geweiht worden. Bauplatz wie auch Architektur der Christ-Erlöser-Kirche inmitten der Plattenbau-Siedlung Barrandov sind außergewöhnlich. Der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka weihte das neue, im Stil des Minimalismus errichtete Gotteshaus am Christkönigssonntag ein. Die Gottesdienste werden wegen der Corona-Beschränkungen derzeit online gestreamt. Barrandov ist seit Jahrzehnten eines der großen Stadterweiterungsgebiete Prags. Im ganzen Land bekannt sind die Barrandov-Filmstudios und die einstigen Barrandov-Terrassen, beide Schöpfungen von Václav Havels Onkel Miloš. Was aber bisher gefehlt hat, war ein geistiger Mittelpunkt. Das weit entfernt auf einem Felsen an der Moldau gelegene Philipp-und-Jakob-Kirchlein in Zlíchov konnte die vielen jungen Familien der örtlichen Pfarrgemeinde seit Langem nicht mehr fassen.

Nach den Plänen der Architekten Jakub Žiška und Pavel Šmelhaus wurde nun auf der Anhöhe über dem malerischen Prokoptal ein Gotteshaus mit 220 Sitzplätzen errichtet. Mit seinem an drei Seiten von Sitzreihen umgebenen Altar atmet der Kirchenbau den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Ausstattung, darunter ein Glaskreuz mit der Statue des Christus-Erlösers aus Lindenholz, stammt vom demnächst 95 Jahre alten bekannten Maler und Bildhauer Stanislav Kolíbal und seinem Schüler Petr Váňa, der auch die dieses Jahr errichtete Replik der Mariensäule auf dem Prager Altstädter Ring geschaffen hat. Ein trotz des schmalen Bauplatzes großzügig dimensioniertes Pfarrzentrum wird auch für nicht kirchliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)