Tschechien: Papst begrüßt tschechische Pilger und erinnert an Lidice-Opfer
01. Juni 2017
Bei der Generalaudienz am 31. Mai 2017 in Rom hat Papst Franziskus in Grußworten an tschechische Pilger und an den Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka an das Massaker von Lidice vor 75 Jahren erinnert. Im Juni wird mit einer Reihe von Veranstaltungen der Auslöschung der Ortschaft Lidice durch die nazdideutschen Besatzer gedacht.
Das Dorf in Mittelböhmen wurde am 9. Juni 1942 umstellt und als Vergeltung für die Ermordung des Stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich dem Erdboden gleichgemacht. Alle anwesenden 172 Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden an Ort und Stelle erschossen, die 196 Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert und von ihnen 52 ermordet. Von den 98 Kindern wurden 13 zur Germanisierung ausgesondert, die anderen im Vernichtungslager Kulmhof vergast.
Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz waren auch zwei überlebende Frauen des Massakers anwesend. Franziskus wurde ein Gemälde des Malers Zdirad Čech überreicht, das dem sogenannten Palladium des Königreichs Böhmen - der Marienikone im nationalen Wallfahrtsort Stará Boleslav (Altbunzlau) - nachgebildet ist. Die Stelle des Jesuskindes, das von der Muttergottes in der Hand gehalten wird, ist jedoch als Zeichen der Auslöschung freigehalten. Ähnliche Abbildungen des in der Nähe von Lidice wohnenden Malers befinden sich im Erzbischöflichen Palais in Prag sowie als Relief am Gedenkstein in Lidice. Sie erinnern dem Willen von Kardinal Duka gemäß auch an den Pfarrer von Lidice Josef Stemberk, der mit seinen Pfarrangehörigen freiwillig in den Tod gegangen ist.
Am Abend des 31. Mai wurde in der römischen Basilika Santa Croce in Gerusalemme eine heilige Messe für alle Kinder gefeiert, die Opfer bewaffneter Konflikte sind. Hauptzelebrant war der zweite Mann der vatikanischen Hierarchie, Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, Konzelebranten waren der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka sowie der Prälat des Souveränen Malteser-Ritterordens, Jean Laffitte.
Am Sitz des Malteser Ritterordens fand tags darauf, dem Internationalen Tag der Kinder, eine internationale Konferenz über jugendliche Kriegsopfer statt. Eingeleitet wurde die Konferenz durch das persönliche Zeugnis von "Kindern aus Lidice". Neben Vertretern des vatikanischen Dikasteriums für den Dienst an der integralen Entwicklung der Menschheit werden auch Repräsentanten der UNICEF, der Europäischen Union und des Europarats das Wort ergreifen.
Am 1. Juni feierte Kardinal Duka in seiner römischen Titularkirche San Marcellino e Pietro eine Messe. Dabei instellierte er das dem Papst gewidmete Marienbild dauerhaft im Altarraum der Kirche. (Quelle: Kathpress)
Das Dorf in Mittelböhmen wurde am 9. Juni 1942 umstellt und als Vergeltung für die Ermordung des Stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich dem Erdboden gleichgemacht. Alle anwesenden 172 Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden an Ort und Stelle erschossen, die 196 Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert und von ihnen 52 ermordet. Von den 98 Kindern wurden 13 zur Germanisierung ausgesondert, die anderen im Vernichtungslager Kulmhof vergast.
Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz waren auch zwei überlebende Frauen des Massakers anwesend. Franziskus wurde ein Gemälde des Malers Zdirad Čech überreicht, das dem sogenannten Palladium des Königreichs Böhmen - der Marienikone im nationalen Wallfahrtsort Stará Boleslav (Altbunzlau) - nachgebildet ist. Die Stelle des Jesuskindes, das von der Muttergottes in der Hand gehalten wird, ist jedoch als Zeichen der Auslöschung freigehalten. Ähnliche Abbildungen des in der Nähe von Lidice wohnenden Malers befinden sich im Erzbischöflichen Palais in Prag sowie als Relief am Gedenkstein in Lidice. Sie erinnern dem Willen von Kardinal Duka gemäß auch an den Pfarrer von Lidice Josef Stemberk, der mit seinen Pfarrangehörigen freiwillig in den Tod gegangen ist.
Am Abend des 31. Mai wurde in der römischen Basilika Santa Croce in Gerusalemme eine heilige Messe für alle Kinder gefeiert, die Opfer bewaffneter Konflikte sind. Hauptzelebrant war der zweite Mann der vatikanischen Hierarchie, Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, Konzelebranten waren der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka sowie der Prälat des Souveränen Malteser-Ritterordens, Jean Laffitte.
Am Sitz des Malteser Ritterordens fand tags darauf, dem Internationalen Tag der Kinder, eine internationale Konferenz über jugendliche Kriegsopfer statt. Eingeleitet wurde die Konferenz durch das persönliche Zeugnis von "Kindern aus Lidice". Neben Vertretern des vatikanischen Dikasteriums für den Dienst an der integralen Entwicklung der Menschheit werden auch Repräsentanten der UNICEF, der Europäischen Union und des Europarats das Wort ergreifen.
Am 1. Juni feierte Kardinal Duka in seiner römischen Titularkirche San Marcellino e Pietro eine Messe. Dabei instellierte er das dem Papst gewidmete Marienbild dauerhaft im Altarraum der Kirche. (Quelle: Kathpress)