Ungarn: Bischöfe kritisieren Orbáns Flüchtlingspolitik
22. Juni 2017
Drei ungarische Bischöfe haben sich gegen die Flüchtlingspolitik von Ministerpräsident Viktor Orbán positioniert. Zwei von ihnen äußerten sich in einem Youtube-Video des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) zum Weltflüchtlingstag (20. Juni). Zu Wort kommen dabei Tamás Fabinyi, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn, und Miklós Beer, römisch-katholischer Diözesanbischof von Vac. Sie erklären auf Youtube abwechselnd: „In Kriegen werden jeden Tag Tausende von Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Solche Menschen wie Sie. Solche Menschen wie ich. Sie flüchten vor Gewalt und lassen alle ihre Habseligkeiten zurück. Alle, bis auf die Hoffnung, eine friedlichere Zukunft zu finden. Wir glauben, dass ein jeder Flüchtling es verdient, in Sicherheit zu leben. Wir unterstützen die Flüchtlinge. Wir bitten Sie, schließen Sie sich uns an.“
Bischof Beer ist mittlerweile über Ungarn hinaus für sein Flüchtlingsengagement bekannt. Er hatte sich im Vorjahr auch zur Plakatkampagne der ungarischen Regierung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen geäußert und – im Gegensatz zu Regierung – zur Aufnahme dieser Menschen aufgerufen. In einem Interview bedauerte er, dass von der Regierung eine einschlägige Volksabstimmung initiiert worden sei, damit in Ungarn kein einziger Flüchtling aufgenommen werde. „Ich verstehe bei den Stellungnahmen staatlicher Stellen eines nicht: Warum nehmen wir diejenigen nicht mit gutem Herzen auf, die guten Willens an der Tür anklopfen? Die müssten wir meiner Meinung nach ins Land lassen, und diesbezüglich würde ich auch von unserer Kirche mehr erwarten“, sagte er. Früher oder später sei es unvermeidlich, Menschen aus Krisenregionen eine neue ständige Bleibe zu sichern. Diese Menschen sehnten sich nach einem besseren Leben, und der Aufnahmeprozess sei ohnehin nicht aufzuhalten, erklärte Bischof Beer der Budapester Wochenzeitung „168 óra“.
János Székely, der von Papst Franziskus am 18. Juni 2017 zum neuen Diözesanbischof von Szombathely ernannt wurde, vertritt eine ähnliche Auffassung. Er bekundete unlängst, er halte die Aufnahme der Flüchtlinge für seine christliche Pflicht. Die katholische Kirche versuche zwei Wahrheiten im Gleichgewicht zu halten: Einerseits hätten die Migranten Pflichten, andererseits aber müsse Menschen, deren Leben gefährdet sei, geholfen werden. „Katholiken sollten wenigstens so viel tun, dass sie Flüchtlingen unterstützen, die Asyl erhalten haben“, so Székelys Fazit. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress: www.kathpress.at)
Bischof Beer ist mittlerweile über Ungarn hinaus für sein Flüchtlingsengagement bekannt. Er hatte sich im Vorjahr auch zur Plakatkampagne der ungarischen Regierung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen geäußert und – im Gegensatz zu Regierung – zur Aufnahme dieser Menschen aufgerufen. In einem Interview bedauerte er, dass von der Regierung eine einschlägige Volksabstimmung initiiert worden sei, damit in Ungarn kein einziger Flüchtling aufgenommen werde. „Ich verstehe bei den Stellungnahmen staatlicher Stellen eines nicht: Warum nehmen wir diejenigen nicht mit gutem Herzen auf, die guten Willens an der Tür anklopfen? Die müssten wir meiner Meinung nach ins Land lassen, und diesbezüglich würde ich auch von unserer Kirche mehr erwarten“, sagte er. Früher oder später sei es unvermeidlich, Menschen aus Krisenregionen eine neue ständige Bleibe zu sichern. Diese Menschen sehnten sich nach einem besseren Leben, und der Aufnahmeprozess sei ohnehin nicht aufzuhalten, erklärte Bischof Beer der Budapester Wochenzeitung „168 óra“.
János Székely, der von Papst Franziskus am 18. Juni 2017 zum neuen Diözesanbischof von Szombathely ernannt wurde, vertritt eine ähnliche Auffassung. Er bekundete unlängst, er halte die Aufnahme der Flüchtlinge für seine christliche Pflicht. Die katholische Kirche versuche zwei Wahrheiten im Gleichgewicht zu halten: Einerseits hätten die Migranten Pflichten, andererseits aber müsse Menschen, deren Leben gefährdet sei, geholfen werden. „Katholiken sollten wenigstens so viel tun, dass sie Flüchtlingen unterstützen, die Asyl erhalten haben“, so Székelys Fazit. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress: www.kathpress.at)