Skip to main content

Ungarn: Bischöfe rufen zur Teilnahme an Volkszählung auf

22. September 2022

Die ungarischen Bischöfe fordern die Katholikinnen und Katholiken im Land aktiv dazu auf, bei der ab Oktober stattfindenden Volkszählung die Frage nach dem religiösen Bekenntnis zu beantworten. Die Gläubigen sollten sich "mutig" zu ihrer Religion zu bekennen, heißt es nach Angaben des Nachrichtenportals "Magyar Kurir" in dem Aufruf der Bischofskonferenz. "Die Religionszugehörigkeit ist ein Teil unserer Identität", betonte Bischofskonferenz-Sekretär Tamas Toth. Die Kirche wird auch landesweit mit Plakaten und Videobotschaften dafür werben, dass die Katholiken ihre Religionszugehörigkeit beim Zensus angeben. Staatlicherseits ist die Beantwortung der Frage nach dem Religionsbekenntnis den Bürgern bei der alle zehn Jahre stattfindenden Volkszählung freigestellt. 

2011 bekannten sich von den damals 9,94 Millionen Ungarn 73 Prozent zu einer Kirche, kirchlichen Gemeinschaft oder Religionsgemeinschaft. Darunter waren 3,87 Millionen Katholiken (39 Prozent), 1,15 Millionen Reformierte (12 Prozent), 215.000 Lutheraner (2,2 Prozent), 14.000 Orthodoxe (0,1 Prozent) und 11.000 Juden (0,1 Prozent). 

Die Erhebungen zum diesjährigen Zensus laufen von 1. Oktober bis 28. November. Bis Mitte Oktober kann der Fragebogen online ausgefüllt werden. Wer diese Möglichkeit nicht nutzt, wird danach von einem der zehntausenden Zensus-Interviewer persönlich aufgesucht. Die Kirchen-Kampagne zur Volkszählung war in der vergangenen Woche auch Thema der Herbst-Vollversammlung der katholischen Bischöfe Ungarns in Esztergom gewesen. Bei den Beratungen von 7. bis 9. September ging es laut der Bischofskonferenz auch um das Kirche-Staat-Verhältnis. So trafen die Bischöfe laut Pressemitteilung am 7. September mit dem in der Orbán-Regierung für den Bereich "Bau und Investitionen" zuständigen Minister János Lázár zusammen. Der Fidesz-Politiker habe die Bischöfe darüber informiert, dass "die Regierung die Ungarische Katholische Kirche auch im wirtschaftlichen schwierigen Umfeld als strategischen Partner betrachtet", hieß es im Kommuniqué der Bischofskonferenz. Besprochen wurde demnach unter anderem das Projekt zum Bau des neuen Campus der Katholischen Péter-Pázmány-Universität. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)