Ungarn: Große Landeswallfahrt der Roma
Bereits zum 15. Mal machten sich Angehörige der Volksgruppe Roma auf dem Weg nach Mtraverebeély-Szentkút, dem bedeutendsten Marienwallfahrtsort in Ungarn. Der Wallfahrtsort im Norden Ungarns ist einer der bedeutendsten und bekanntesten Wallfahrtsorte; er wird vom Franziskanerorden geleitet. Das Nationalheiligtum hat mittelalterliche Wurzeln. Die jährlich mit dem Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) verbundene Wallfahrt wurde von der katholischen Roma- und Sinti-Seelsorge, dem „Institut Seliger Ceferino“ organisiert. Rund 600 Teilnehmer aus 30 Siedlungen nahmen an der Wallfahrt am 9. Juli teil, die sich ganz der Kultur der Roma widmete.
Ungarns Bischofskonferenz-Vorsitzender András Veres betonte in der Pilgermesse, dass Jesus Gottes wahres Gesicht bekannt gemacht und eine neue Religiosität gegründet habe: Anstatt das Prinzip „Auge um Auge“ weiterzuführen, lebte er die barmherzige Liebe auch seinen Feinden gegenüber.
In Ungarn leben laut Statistiken 300‘000 Roma, laut inoffiziellen Schätzungen erreicht ihre Zahl jedoch 800‘000. Seit den 1990er Jahren bemüht sich die katholische Kirche verstärkt um diese Minderheit. Im Auftrag der ungarischen Bischofskonferenz wurde das „Institut der Zigeunerseelsorge“ aufgestellt, die in Zusammenarbeit mit den Diözesen, 15 Ordensgemeinschaften und zivilen Stiftungen Kontakt zu 100 bis 120 Roma-Siedlungen hat, und in 95 Einrichtungen – Tagesheimen, Gemeinschaftshäusern, Schulen – Förderungsprogramme unterstützt. 60 Prozent der Roma sind römisch-katholisch. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)