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Ungarn: Katholische Pazmany-Universität baut Campus in Budapest

15. August 2024

Die Katholische Péter-Pázmány-Universität (PPKE) bekommt einen neuen Campus im Stadtzentrum von Budapest. Für die renommierte Hochschule wurde infolge des großen Andrangs von Studierenden der bisherige Standort im Pázmáneum im Budapester Vorort Piliscsaba zu klein, weshalb ab Herbst im am Donau-Ostufer gelegenen Gründerzeit-Palastviertel der Hauptstadt ein neuer Gebäudekomplex auf dem früheren Rundfunk-Gelände errichtet werden soll. Das Gelände, das die PPKE 2020 erhielt, wurde nach Abschluss der Planungs- und Verhandlungsphase Anfang August eingezäunt, damit im September die Bauarbeiten beginnen können.

Das Budget für das Projekt wird auf 200 bis 250 Milliarden Forint (500 bis 630 Millionen Euro) geschätzt. Damit handelt es sich den Angaben zufolge um die größte Investition in eine Bildungseinrichtung in Ungarn der letzten 35 Jahre. Aufwändig ist unter anderem die Integration in die bestehenden historischen Bauten: So werden etwa die Fassade des sogenannten Brody-Gebäudes, das früher Rundfunk-Redaktionen beherbergte, sowie der Károlyi- und der Esterházy-Palast, die sich beide ebenfalls auf dem Gelände befinden, denkmalgerecht renoviert.

Der Bau soll nach geplanter Fertigstellung im Jahr 2027 ein in alle Richtungen offener Campus sein, dessen Grünflächenanteil von derzeit sieben auf 20 Prozent erhöht wird. Die Betriebskosten sollen durch Einsatz neuer Technologien niedrig gehalten werden. Man wolle nach italienischem Vorbild ein „lebenswertes Stadtviertel“ mit einem lockeren Netzwerk kleiner Plätze schaffen, hieß es seitens der Architekten Zoltán Tima und Gábor Kruppa. Auch eine Sporthalle und ein Fitnesszentrum, beide für die Allgemeinheit geöffnet, werden Teil des künftigen Komplexes sein.

Die PPKE hatte sich im Rennen gegen die Hotelbranche und den Bankensektor durchgesetzt, die sich ebenfalls für das Gelände interessiert hatten. In einer von der Stadtverwaltung des Bezirks Józsefváros (Josefstadt) organisierten Umfrage sprach die Mehrheit der Teilnehmer eine Unterstützung für den Campus-Bau aus.

Die Katholische Péter-Pázmány-Universität ist ein wichtiger Teil des ungarischen Hochschulangebots. An den vier Fakultäten – Geistes- und Sozialwissenschaften, Theologie, Rechts- und Staatswissenschaften, Informationstechnologie und Bionik – studieren mehr als 8000 Studenten. In diesem Jahr beginnen 3000 neue Studierende ihr Studium. Der bisherige Standort im Pázmáneum ist zwar ebenfalls architektonisch bemerkenswert, der Standort wie auch die Lage erwiesen sich jedoch im Laufe der Zeit als ungeeignet. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)