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Ungarn: Bischöfe unterstützen Papst-Einsatz gegen Missbrauch

20. September 2018
Die katholischen Bischöfe Ungarns haben die Gläubigen dazu aufgerufen, den Papst-Appell zum verstärkten Kampf gegen Missbrauch und zu einer „neuen Kultur in der Kirche“ nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen. „Wir unterstützen den Einsatz des Heiligen Vaters zur Erneuerung der Kirche, Missstände abzuschaffen und die Wunden zu heilen. Wir danken ihm dafür, dass er mit seiner Entschuldigungsbitte öffentlich ein Beispiel für Demut, Mitgefühl und Menschlichkeit gab“, heißt es in einem Beitrag des kirchlichen Blogportals „szemlelek.blog.hu“. Unterzeichnet ist das Schreiben von den Bischöfen László Varga, László Bíró und Miklós Beer, Erzabt Cirill Hortobányi von Pannonhalma und Jesuitenprovinzial Elemér Vízi.

Papst Franziskus hatte am 20. August einen vierseitigen Brief „an das Volk Gottes“ geschrieben, in welchem er eine schwere Schuld der katholischen Kirche angesichts des sexuellen und psychischen Missbrauchs durch Kirchenvertreter eingestand und zur Umkehr aufrief. Er forderte dabei alle Katholiken auf, sich gegen die Fehlentwicklung eines „Klerikalismus“ zu engagieren, und versprach verstärkte Prävention, Rechenschaft für Täter und eine Null-Toleranz-Haltung. Hintergrund des in den Medien als „Brandbrief“ bezeichneten Papstschreibens war das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen und deren Vertuschung in mehreren Ländern.

Einen „Tag des Gebetes“ für den Papst und seine Anliegen hat indes Lászlá Német, Bischof der Vojvodina-Stadt Zrenjanin, am 9. September in den Pfarren seiner Diözese veranstaltet. Die gegenwärtige Lage der Kirche mache dies nötig – insbesondere deshalb, da Franziskus trotz seines entschiedenen Kampfes gegen Missbrauch auch innerhalb der Kirche Gegner hätte, die ihn „zum Rücktritt auffordern, als ob er sich auf diesem Gebiet einer Versäumnis schuldig gemacht hätte“, so der Bischof laut Angaben der ungarischen Kirchenzeitung Magyar Kurir.

Machtkämpfe und Interessensgruppen, die die Menschen verwirren, gebe es in jeder Institution und auch in der Kirche, betonte Bischof Német in seinem Gebetsaufruf. „Erlauben wir diesem Meer von derartigen Nachrichten nicht, unseren Glauben daran zu schwächen, dass Papst Franziskus das ihm anvertraute Volk auf dem Weg der Heiligung des Lebens führt. Unterstützen wir also den Bischof von Rom, beten wir für Papst Franziskus, auf dass er genügend Energie besitze, um der wahren Lehre der Kirche treu zu bleiben.“ (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)