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USA: Patriarch Bartholomaios ruft zu mehr Engagement im Klimaschutz auf

04. November 2021

Zum Abschluss seiner USA-Reise hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios die neue Nicholas-Kirche am Ground Zero in New York eingeweiht. Die orthodoxe Kirche St. Nicholas war vor 20 Jahren beim Einsturz der Zwillingstürme unter den Trümmern begraben worden. Nun wurde die Kirche direkt neben dem Denkmal für die Anschläge vom 11. September neu erbaut. Bei der Einweihungsfeier sprach Bartholomaios von einem „historischen Tag für die Kirche und die griechische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten“. Entworfen wurde die Kirche vom Architekten Santiago Calatrava, im zweiten Stock befindet sich ein überkonfessioneller Trauerraum.

Während seiner Reise vom 23. Oktober bis 3. November thematisierte Patriarch Bartholomaios wiederholt den Klimawandel, die Coronavirus-Pandemie und den interreligiösen Dialog. Im Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden rief Bartholomaios die USA zu mehr Engagement für die Wiedereröffnung der Theologischen Hochschule von Chalki auf. Die Frage müsse von den Diskussionen um das schwierige griechisch-türkische Verhältnis gelöst werden. Die beiden betonten zudem die wichtige Rolle von Glaubensgemeinschaften angesichts globaler Herausforderungen. So verwies Bartholomaios auf den Stellenwert des Dialogs mit der römisch-katholischen Kirche und anderen Konfessionen und stellte eine neue Initiative des Ökumenischen Patriarchats mit der römisch-katholischen und der anglikanischen Kirche vor. Gemeinsam wollen sie Drittweltstaaten Impfstoffe zur Verfügung stellen, die diese sich nicht leisten können. Den amerikanischen Präsidenten bezeichnete Bartholomaios als „Mann des Glaubens und Mann mit einer Vision“.

Gegenüber dem amerikanischen Außenminister Anthony Blinken thematisierte der Ökumenische Patriarch die Nöte der Christen im Nahen Osten und Nordafrika. Er hoffe auf Stabilität und Religionsfreiheit in der Region. Zudem sprach er die dringende Notwendigkeit an, dass die Politik sofort auf die Klimakrise reagiere. Alle politischen Anführer seien verpflichtet, ihre Versprechen in Bezug auf den Klimawandel zu erfüllen. Patriarch Bartholomaios traf auch mit der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zusammen. Außerdem nahm er an einem ökumenischen Empfang des nationalen Rats der Kirchen in den USA zu seinen Ehren teil und absolvierte zahlreiche weitere politische, kirchliche und interreligiöse Termine.

Die erste Nacht nach seiner Ankunft musste der Patriarch unerwartet aus gesundheitlichen Gründen im Krankenhaus verbringen, wurde aber am nächsten Tag wieder entlassen und konnte seine Reise planmäßig fortsetzen. Aber anstatt wie geplant am 3. November nach Istanbul zurückzureisen, ließ sich Bartholomaios im Mount-Sinai-Krankenhaus ein New York in Stent einsetzen. Die Operation sei erfolgreich verlaufen. Die Reise des Ökumenischen Patriarchen war ursprünglich für Mai 2020 geplant gewesen, musste aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden. Zuletzt hatte Bartholomaios die USA im Jahr 2009 besucht. (mit Material von Kathpress) (NÖK)