Kroatien: Südosteuropäische Caritasverbände wollen stärker kooperieren
In Zagreb hat am 3. Juli das erste Forum zur Partnerschaft der nationalen Caritasverbände in Südosteuropa stattgefunden. Organisiert wurde das Forum gemeinsam von der kroatischen Caritas und der Caritas von Bosnien-Herzegowina. Unter den Teilnehmern waren Leiter und Mitarbeitende von zehn nationalen Caritasverbänden der benachbarten Länder. Das Forum fand am Sitz der Kroatischen Bischofskonferenz statt und wurde vom Leiter der Caritas Flandern eröffnet, der das Projekt Fraternal cooperation präsentierte.
Der Leiter der kroatischen Caritas, Tomislav Glavnik, erklärte, die Organisation des Forums sei nötig, weil die Hälfte der Teilnehmer nicht Teil der EU und im Alltag mit zahlreichen Problemen konfrontiert seien. Deshalb spürten sie die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit und Partnerschaft in der Region zu entwickeln. Gemeinsam suchten sie einen ersten Schritt, um den Herausforderungen zu begegnen, darunter der wachsenden Armut, Migration und den Migranten in den Ländern Südosteuropas. Mit allen – den Ländern Ex-Jugoslawiens, Bulgarien und Albanien – sei die Zusammenarbeit „ausgezeichnet“, und jetzt „schauen wir, wie wir sie verbessern können“, sagte er. Im Gegensatz zu Slowenien und Kroatien befindet sich die katholische Kirche und die Caritasverbände in den Nachbarländern in einer Minderheitensituation. Daher stünden sie vor anderen Herausforderungen, außerdem arbeiteten sie vor allem auf nationaler Ebene, seien aber auf der Ebene der Diözesen noch nicht so entwickelt. Deshalb möchte die kroatische Caritas ihre Erfahrung in der Stärkung der Caritas auf Gemeinde- und Diözesanebene teilen.
Der Leiter der Caritas von Bosnien-Herzegowina, Tomo Knežević, betonte den Nutzen der Zusammenarbeit. Das Forum hätten seine und die kroatische Caritas gemeinsam organisiert, als Resultat seien zehn Länder vertreten. Mit einem gemeinsamen Auftreten „sind wir viel stärker“ und die Qualität der Mission verbessere sich, sagte er weiter.
Der ebenfalls anwesende kroatische Minister für Familie und Sozialpolitik, Marin Piletić, betonte, die Caritas sei „ganz sicher ein bewährter Partner der kroatischen Regierung“. Sie könne immer mit der Unterstützung der Regierung rechnen, weil ihre Ziele letztlich die gleichen seien. Besonders wenn eine sofortige Reaktion gefragt sei, zähle die Regierung auf die Caritas, die immer reagiere und allen, die sie brauchen, schnelle Hilfe leiste.
Auf dem Nachmittagsprogramm des Forums stand ein Besuch des Hauses des Hl. Franziskus, in dem seit über 50 Jahren Kinder ohne angemessene elterliche Betreuung betreut werden. (NÖK)