Kroatien: Bischöfe fordern Distanzierung von kommunistischen Symbolen
22. März 2018
In einer gemeinsamen Sitzung haben sich die Kommissionen der Kroatischen Bischofskonferenz und der Bischofskonferenz von Bosnien-Herzegowina für das kroatische Märtyrerverzeichnis dafür ausgesprochen, „totalitäre Symbole“ aus der kroatischen Öffentlichkeit zu verbannen. Dabei griffen sie ein Dokument des 2017 vom Parlament eingesetzten Rats für die Aufarbeitung der Folgen der Herrschaft nichtdemokratischer Regime auf, in dem der fünfzackige Stern unter anderem als „Symbol des kommunistischen Totalitarismus“ bezeichnet wird. Unter diesem Regime seien „gerade im kroatischen Fall massenhaft Verbrechen als Ausdruck der Verletzung von Menschenrechten, des Rechts auf Religionsfreiheit und Ausdrucksfreiheit begangen worden“.
Zu diesem Aspekt bezog auch Željko Tanjić, Mitglied des Rats und Rektor der Kroatischen Katholischen Hochschule, Stellung, da seiner Meinung nach die Empfehlungen des Rats zu wenig deutlich sind. In seinen Schlussdokumenten, die der Rat an seiner letzten Sitzung am 28. Februar 2018 vorgestellt hat, wurde keine umfassende Sanktionierung des roten Sterns und anderer kommunistischer Symbole empfohlen. Denn diese seien „zweideutige“ Symbole, die sowohl eine positive wie auch eine negative Konnotation hätten. Sofern sie sich auf den antifaschistischen Kampf und den Zweiten Weltkrieg bezögen, seien sie unumstritten.
Tanjić hingegen bemängelte, man habe sich mit dem „kommunistischen System“ und seinen zerstörerischen Folgen für die kroatische Gesellschaft nicht „ernsthaft auseinandergesetzt“. Deshalb rief er dazu auf, Maßnahmen zur Aufarbeitung dieses Teils der kroatischen Vergangenheit zu ergreifen. Mit den Ereignissen im faschistischen, sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien (1941–1945) hingegen habe man sich schon lange auseinandergesetzt und die Verantwortung dafür angenommen. Dafür „wurden viele verurteilt, dafür wurden viele zur Verantwortung gezogen, und viele haben auch völlig unschuldig gelitten“, erklärte er in einem Interview mit der kroatischen Kirchenzeitung Glas Koncila („Stimme des Konzils“). Heute gebe es in Kroatien keine Ustaša (Anhänger der faschistischen kroatischen Partei, die im Zweiten Weltkrieg in Kroatien an der Macht war) und keine Faschisten.
Die Einsetzung des Rats stand im Zusammenhang mit der Gedenktafel, die kroatische Veteranen der Kriege der 1990er Jahre in der Nähe des Ustaša-Konzentrationslagers Jasenovac angebracht hatten. Darauf wurden gefallene Angehörige der paramilitärischen Kroatischen Verteidigungskräfte (HOS) mit dem faschistischen Ustascha-Gruß „Za dom spremni“ („Für die Heimat bereit“) geehrt, inzwischen ist sie auf Druck der kroatischen Regierung entfernt worden. Der Rat hat in seinen Dokumenten nun klar festgehalten, dass der Gruß verfassungswidrig ist, aber empfohlen, seine Verwendung ausnahmsweise mit vorheriger Genehmigung zu Gedenkzwecken zu erlauben. Allerdings dürfe er nur im Zusammenhang mit der HOS benutzt werden, der Zweite Weltkrieg stelle einen völlig anderen Kontext dar. (NÖK)
Zu diesem Aspekt bezog auch Željko Tanjić, Mitglied des Rats und Rektor der Kroatischen Katholischen Hochschule, Stellung, da seiner Meinung nach die Empfehlungen des Rats zu wenig deutlich sind. In seinen Schlussdokumenten, die der Rat an seiner letzten Sitzung am 28. Februar 2018 vorgestellt hat, wurde keine umfassende Sanktionierung des roten Sterns und anderer kommunistischer Symbole empfohlen. Denn diese seien „zweideutige“ Symbole, die sowohl eine positive wie auch eine negative Konnotation hätten. Sofern sie sich auf den antifaschistischen Kampf und den Zweiten Weltkrieg bezögen, seien sie unumstritten.
Tanjić hingegen bemängelte, man habe sich mit dem „kommunistischen System“ und seinen zerstörerischen Folgen für die kroatische Gesellschaft nicht „ernsthaft auseinandergesetzt“. Deshalb rief er dazu auf, Maßnahmen zur Aufarbeitung dieses Teils der kroatischen Vergangenheit zu ergreifen. Mit den Ereignissen im faschistischen, sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien (1941–1945) hingegen habe man sich schon lange auseinandergesetzt und die Verantwortung dafür angenommen. Dafür „wurden viele verurteilt, dafür wurden viele zur Verantwortung gezogen, und viele haben auch völlig unschuldig gelitten“, erklärte er in einem Interview mit der kroatischen Kirchenzeitung Glas Koncila („Stimme des Konzils“). Heute gebe es in Kroatien keine Ustaša (Anhänger der faschistischen kroatischen Partei, die im Zweiten Weltkrieg in Kroatien an der Macht war) und keine Faschisten.
Die Einsetzung des Rats stand im Zusammenhang mit der Gedenktafel, die kroatische Veteranen der Kriege der 1990er Jahre in der Nähe des Ustaša-Konzentrationslagers Jasenovac angebracht hatten. Darauf wurden gefallene Angehörige der paramilitärischen Kroatischen Verteidigungskräfte (HOS) mit dem faschistischen Ustascha-Gruß „Za dom spremni“ („Für die Heimat bereit“) geehrt, inzwischen ist sie auf Druck der kroatischen Regierung entfernt worden. Der Rat hat in seinen Dokumenten nun klar festgehalten, dass der Gruß verfassungswidrig ist, aber empfohlen, seine Verwendung ausnahmsweise mit vorheriger Genehmigung zu Gedenkzwecken zu erlauben. Allerdings dürfe er nur im Zusammenhang mit der HOS benutzt werden, der Zweite Weltkrieg stelle einen völlig anderen Kontext dar. (NÖK)