Bosnien-Herzegowina: Bischofskonferenz beklagt zunehmende Abwanderung
18. Juli 2017
Die bosnischen Bischöfe schlagen Alarm: Aufgrund der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes sinke die Zahl der Katholiken rapide, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Bosnien-Herzegowina, Erzbischof Vinko Kardinal Puljić von Sarajevo, zum Abschluss der Vollversammlung der bosnischen Bischöfe in Banja Luka.
Franjo Komarica, Bischof von Banja Luka, kritisierte, dass sich die heimischen Politiker kaum mit dem Problem der Abwanderung auseinandersetzten: „Dies ist offenkundig ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, mit dem sich die Politiker, wie es scheint, viel zu wenig beschäftigen.“ Vor dem Hintergrund ihrer Soziallehre sei die katholische Kirche aufgefordert, auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Zudem beklagte er, dass weiterhin vielen Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen die Rückkehr an ihre Heimatorte verwehrt werde. Für das Scheitern der entsprechenden Bestimmungen des Dayton-Abkommens von 1995 machte Bischof Komarica sowohl die lokalen Politiker als auch die Vertreter der internationalen Gemeinschaft verantwortlich. Letztere würden es den heimischen Politikern gestatten, bei der Rückkehr voreingenommen zu agieren und so jeweils eine bestimmte Gruppe zu favorisieren. Kardinal Puljić rief die einheimischen Politiker auf, selbst gemeinsam nach Lösungen zu suchen, ohne die internationale Gemeinschaft zu involvieren. Solch ein Vorgehen sei viel effektiver als ein Einmischen der internationalen Politik.
Neben den sozialen und ethnischen Spannungen ist vor allem die wirtschaftliche Situation ein großes Problem in Bosnien-Herzegowina: die Arbeitslosigkeitsrate liegt bei 40 Prozent. Viele Familien und Jugendliche leben in prekären Verhältnissen. Deshalb wollen die Bischöfe die Tätigkeit der Caritas weiter stärken. (NÖK; mit Material von Kathpress)
Franjo Komarica, Bischof von Banja Luka, kritisierte, dass sich die heimischen Politiker kaum mit dem Problem der Abwanderung auseinandersetzten: „Dies ist offenkundig ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, mit dem sich die Politiker, wie es scheint, viel zu wenig beschäftigen.“ Vor dem Hintergrund ihrer Soziallehre sei die katholische Kirche aufgefordert, auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Zudem beklagte er, dass weiterhin vielen Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen die Rückkehr an ihre Heimatorte verwehrt werde. Für das Scheitern der entsprechenden Bestimmungen des Dayton-Abkommens von 1995 machte Bischof Komarica sowohl die lokalen Politiker als auch die Vertreter der internationalen Gemeinschaft verantwortlich. Letztere würden es den heimischen Politikern gestatten, bei der Rückkehr voreingenommen zu agieren und so jeweils eine bestimmte Gruppe zu favorisieren. Kardinal Puljić rief die einheimischen Politiker auf, selbst gemeinsam nach Lösungen zu suchen, ohne die internationale Gemeinschaft zu involvieren. Solch ein Vorgehen sei viel effektiver als ein Einmischen der internationalen Politik.
Neben den sozialen und ethnischen Spannungen ist vor allem die wirtschaftliche Situation ein großes Problem in Bosnien-Herzegowina: die Arbeitslosigkeitsrate liegt bei 40 Prozent. Viele Familien und Jugendliche leben in prekären Verhältnissen. Deshalb wollen die Bischöfe die Tätigkeit der Caritas weiter stärken. (NÖK; mit Material von Kathpress)