Bosnien-Herzegowina: Für Bischof Komarica ist General Praljak kein Held
11. Januar 2018
Franjo Komarica, der katholische Bischof von Banja Luka, hat sich gegen eine Glorifizierung von verurteilten Kriegsverbrechern zu Nationalhelden ausgesprochen. „Für mich sind sie keine Helden“, erklärte Komarica im Interview mit dem bosnischen Fernsehsender N1. Damit distanzierte er sich in seinem Kommentar zum Selbstmord von Slobodan Praljak in Den Haag entschieden von der Meinung zahlreicher Unterstützer des bosnisch-kroatischen Generals, darunter der Vorsitzende der Kroatischen Bischofskonferenz, Erzbischof Želimir Puljić. Dieser hatte sich Anfang Dezember im kroatischen Radio positiv über Praljak geäußert.
Menschen, die verurteilte Kriegsverbrecher für Helden halten, würden sich „offensichtlich mit diesen identifizieren“, sagte Komarica gegenüber N1. Das sei „ansteckend“ und führe zu nichts Gutem. „Wir müssen dafür kämpfen, dass die Wahrheit ans Licht kommt, dass sowohl schwarze wie weiße Figuren möglichst klar sind“, betonte der Bischof weiter. Zum Selbstmord Praljaks bei der Urteilsverkündung des Berufungsverfahrens in Den Haag sagte Komarica, es tue ihm „um jeden Menschen leid“, der sich selbst töte. Aber der General habe so seine „Feigheit gegenüber dem Leben“ gezeigt.
Das Haager Tribunal hatte im Berufungsverfahren die Verurteilung Praljaks zu 20 Jahren Gefängnis für Verbrechen der bosnisch-kroatischen Armee gegen Bosniaken bestätigt. Er war gemeinsam mit fünf anderen politischen und militärischen Führungsfiguren der international nicht anerkannten Republik „Herceg-Bosna“, die von der damaligen kroatischen Staatsführung um Präsident Franjo Tuđman unterstützt wurde, verurteilt worden. Praljak wurde unter anderem die Sprengung der historischen Brücke von Mostar zur Last gelegt. (NÖK)
Menschen, die verurteilte Kriegsverbrecher für Helden halten, würden sich „offensichtlich mit diesen identifizieren“, sagte Komarica gegenüber N1. Das sei „ansteckend“ und führe zu nichts Gutem. „Wir müssen dafür kämpfen, dass die Wahrheit ans Licht kommt, dass sowohl schwarze wie weiße Figuren möglichst klar sind“, betonte der Bischof weiter. Zum Selbstmord Praljaks bei der Urteilsverkündung des Berufungsverfahrens in Den Haag sagte Komarica, es tue ihm „um jeden Menschen leid“, der sich selbst töte. Aber der General habe so seine „Feigheit gegenüber dem Leben“ gezeigt.
Das Haager Tribunal hatte im Berufungsverfahren die Verurteilung Praljaks zu 20 Jahren Gefängnis für Verbrechen der bosnisch-kroatischen Armee gegen Bosniaken bestätigt. Er war gemeinsam mit fünf anderen politischen und militärischen Führungsfiguren der international nicht anerkannten Republik „Herceg-Bosna“, die von der damaligen kroatischen Staatsführung um Präsident Franjo Tuđman unterstützt wurde, verurteilt worden. Praljak wurde unter anderem die Sprengung der historischen Brücke von Mostar zur Last gelegt. (NÖK)