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Serbien: Innerkirchliche Kritik an Bischof Irinej von Bačka

21. November 2019

Der frühere Bischof von Zahumlje und der Herzegowina, Atanasije (Jevtić), hat Bischof Irinej (Bulović) von Bačka scharf kritisiert und ihm vorgeworfen, das Patriarchat in Belgrad „übernommen“ und dem Hl. Synod „seine Arbeitsweise aufgezwungen“ zu haben. In einem Interview mit dem Radio- und Fernsehsender Kim beklagte Atanasije, dass der jetzige Hl. Synod mit dem aktuellen Patriarchen Irinej (Gavrilović) an der Spitze kein „richtiges Abbild und kein richtiger Ausdruck der Hierarchie“ der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) sei. Bischof Irinej strebe offensichtlich danach, selbst Patriarch zu werden.

Bischof Irinej sei es auch, der nicht erlaube, dass Atanasije an den Bischofsversammlungen teilnehme und Texte im offiziellen Journal der SOK, Pravoslavlje, publiziere. Zudem kritisierte Atanasije die Entfernung von Bischof Maksim (Vasiljević) von Westamerika und Professor Marko Vilotić von der Theologischen Fakultät Belgrad sowie eine „Privatisierung“ der offiziellen Website der SOK. Insbesondere Bischof Maksim nahm er als „gebildeten und ehrlichen Menschen“ in Schutz. Dabei kritisierte er auch eine offizielle Stellungnahme auf der Website der SOK, die zwei serbische Zeitungen aufgrund ihrer Berichterstattung über die außerordentlichen Freistellungen der beiden Professoren der Theologischen Fakultät der „antikirchlichen Hetze“ beschuldigte. Das sei nicht die Position der SOK, sondern die Position Irinejs. Atanasije erinnerte zudem daran, dass es in der Kirche „keine Macht, sondern Synodalität und Einverständnis“ gebe.

Atanasije hat in der Angelegenheit mehrere Briefe an Patrairch Irinej geschrieben, über die in serbischen Medien berichtet wurde. In einem davon bezeichnete er Bischof Irinej als „Zensor“ des Patriarchats und drückte sein Unverständnis über die Ablehnung von Bischof Maksim aus. Atanasije ist als emeritierter Professor Mitglied des Rats der Fakultät und wurde offenbar über die Entfernung Maksims nicht informiert.

Der pensionierte Bischof hält sich insgesamt nicht mit Kritik zurück. So lehnte er auch öffentlich den Entscheid des Hl. Synods ab, dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić im Rahmen der 800-Jahr-Feiern der Autokephalie der SOK einen Orden zu verleihen. Dabei behauptete er, viele Bischöfe, wenn nicht sogar die Mehrheit, seien derselben Meinung wie er. Zuvor hatte schon Metropolit Amfilohije (Radović) von Montenegro den Entscheid kritisiert. (NÖK)