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Serbien: Patriarch betont kirchliche Verbindung mit dem Kosovo

09. März 2023

Die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK) hält unvermindert an ihrer Verbindung zum Kosovo fest. Das hat einmal mehr Patriarch Porfirije bekräftigt, wie der Pro Oriente-Informationsdienst berichtete. Im Rahmen eines Gottesdienstes in Belgrad betonte der Patriarch in einer medial viel beachteten Rede, dass die Kirche in keiner Weise die heiligen Stätten im Kosovo und die Gläubigen in der Region im Stich gelassen habe. Dazu brauche es keine Zurufe aus „bequemen Büros“ oder „geräumigen Salons“ und auch kein „hysterisches Geschrei“.

Die Kirche sei sich zusammen mit den Gläubigen der besonderen Bedeutung des „serbischen Territoriums Kosovo und Metohija“ bewusst. Zugleich wolle man sich von niemandem instrumentalisieren lassen, so der Patriarch. Er unterstrich zugleich, dass in der Fastenzeit in der SOK in besonderer Weise für die Menschen im Kosovo gebetet werden soll.

Kosovo hat sich 2008 für unabhängig erklärt, Serbien reklamiert das Land aber weiterhin für sich. Diplomatische Bemühungen des Westens führten in den vergangenen Jahren zu keiner wesentlichen Normalisierung der Lage. Zuletzt waren die Spannungen erneut eskaliert: Zum Jahreswechsel gab Straßenblockaden und Zwischenfälle, bei denen geschossen wurde. Vor wenigen Tagen kam es in Brüssel zu Gesprächen zwischen Spitzenpolitikern des Kosovo und Serbiens über eine Normalisierung der Beziehungen. Doch die Fronten blieben hart. Zugleich gab es in Belgrad heftige Proteste und Demonstrationen nationalistischer Kreise, die sich gegen jeden Kompromiss in der Kosovo-Frage aussprachen.

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat auch die Umsetzung einzelner Punkte des von der EU entworfenen Friedensplans für die beiden Staaten zurückgewiesen, der in Brüssel besprochen wurde. Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti warf Vučić daraufhin Wortbruch vor. Serbien wie auch der Kosovo streben einen EU-Beitritt an. Für den 18. März ist ein weiteres Treffen von Spitzenpolitikern aus dem Kosovo und aus Serbien unter EU-Aufsicht in Nordmakedonien geplant.

Kosovo-Metohija ist das Herzstück beziehungsweise Kernland der SOK. Unter Metohija beziehungsweise Metochie versteht man das „Klosterland“ im Westen des Kosovo. Traditionell wird jeder serbische Patriarch nicht nur in Belgrad, sondern zusätzlich auch im Kloster Peć inthronisiert, dem alten Patriarchensitz. Eine Aufgabe des Gebietes kommt für die SOK nicht infrage. Eine Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo durch Serbien lehnte und lehnt die Kirche ab. Patriarch Porfirije hat sich zugleich aber immer wieder für Versöhnung zwischen Serben und Kosovo-Albanern ausgesprochen. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)