Serbien: Bischöfe würdigen Papst Franziskus in Stepinac-Frage
11. Januar 2018
In einem Interview mit der Belgrader Zeitung Večernje Novosti hat der serbische Bischof Irinej (Bulović) Stellung zur möglichen Heiligsprechung des kroatischen Kardinal Alojzije Stepinac (1898–1960) bezogen. Der Bischof von Bačka kritisierte dabei politische und kirchliche Führungsfiguren in Kroatien, würdigte zugleich aber die Position von Papst Franziskus. Die Tatsache, dass sich kroatische Politiker so sehr in diese Frage einbringen und „im Vatikan für die Kanonisierung von Stepinac lobbyieren“ würden, sage „genug über die Natur und den Zweck des ganzen Projekts Stepinac aus“. Zudem verwies Irinej darauf, dass es auch in Kroatien „viele nüchterne und mahnende Stimmen“ gebe.
Um die „Causa Stepinac“ gibt es seit Jahren heftige Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche in Kroatien und der Serbischen Orthodoxen Kirche. Stepinac war von 1937 bis 1960 Erzbischof von Zagreb. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der kommunistischen Machtübernahme wurde Stepinac in einem Schauprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt, weil er während des Zweiten Weltkriegs mit den kroatischen Faschisten kollaboriert haben soll. Nach sechs Jahren Haft musste er die restliche Zeit bis zu seinem Tod in Hausarrest verbringen. Papst Johannes Paul II. hatte Stepinac 1998 selig gesprochen. Von Juli 2016 bis Juli 2017 versuchte eine von Papst Franziskus in Auftrag gegebene ökumenische kroatisch-serbische Historikerkommission das Leben des Kardinals aufzuarbeiten. Im Juli 2017 hielt die Kommission jedoch in ihrem Schlusskommuniqué fest, dass sie zu keiner gemeinsamen Interpretation gelangt sei.
Der Metropolit von Montenegro und dem Küstenland, Amfilohije (Radović), der selbst Mitglied der Kommission gewesen war, äußerte sich ebenfalls lobend über Papst Franziskus. Es ehre ihn, dass er, obwohl er in der katholischen Wahrnehmung unfehlbar sei, es für nötig befunden habe, über dieses Thema eine Diskussion mit der SOK zu führen. Die serbischen Vertreter könnten eine Kanonisierung jedoch nicht akzeptieren, da es nicht allein um die Persönlichkeit des Kardinals gehe, sondern auch um seine Zeit, die er zumindest indirekt unterstützt habe, so Amfilohije weiter. Stepinac‘ Heiligsprechung wäre „eine Art Sakralisierung dieser tragischsten Periode in der Geschichte des kroatischen Volkes“. Die Kommission habe zudem festgehalten, dass die Frage der Heiligsprechung Sache des Papstes sei, was übrigens auch die Serbische Orthodoxe Kirche nie angezweifelt habe. (NÖK; mit Material von Kathpress)
Um die „Causa Stepinac“ gibt es seit Jahren heftige Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche in Kroatien und der Serbischen Orthodoxen Kirche. Stepinac war von 1937 bis 1960 Erzbischof von Zagreb. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der kommunistischen Machtübernahme wurde Stepinac in einem Schauprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt, weil er während des Zweiten Weltkriegs mit den kroatischen Faschisten kollaboriert haben soll. Nach sechs Jahren Haft musste er die restliche Zeit bis zu seinem Tod in Hausarrest verbringen. Papst Johannes Paul II. hatte Stepinac 1998 selig gesprochen. Von Juli 2016 bis Juli 2017 versuchte eine von Papst Franziskus in Auftrag gegebene ökumenische kroatisch-serbische Historikerkommission das Leben des Kardinals aufzuarbeiten. Im Juli 2017 hielt die Kommission jedoch in ihrem Schlusskommuniqué fest, dass sie zu keiner gemeinsamen Interpretation gelangt sei.
Der Metropolit von Montenegro und dem Küstenland, Amfilohije (Radović), der selbst Mitglied der Kommission gewesen war, äußerte sich ebenfalls lobend über Papst Franziskus. Es ehre ihn, dass er, obwohl er in der katholischen Wahrnehmung unfehlbar sei, es für nötig befunden habe, über dieses Thema eine Diskussion mit der SOK zu führen. Die serbischen Vertreter könnten eine Kanonisierung jedoch nicht akzeptieren, da es nicht allein um die Persönlichkeit des Kardinals gehe, sondern auch um seine Zeit, die er zumindest indirekt unterstützt habe, so Amfilohije weiter. Stepinac‘ Heiligsprechung wäre „eine Art Sakralisierung dieser tragischsten Periode in der Geschichte des kroatischen Volkes“. Die Kommission habe zudem festgehalten, dass die Frage der Heiligsprechung Sache des Papstes sei, was übrigens auch die Serbische Orthodoxe Kirche nie angezweifelt habe. (NÖK; mit Material von Kathpress)