Serbien: Bischofsversammlung bekräftigt Position zu Kosovo
An ihrem jährlichen Treffen hat die serbische Bischofsversammlung u.a. die Lage in Kosovo besprochen und zum Abschluss der Sitzung am 10. Mai 2018 ein Statement dazu veröffentlicht. Darin bestätigen die Bischöfe die bisherige Position der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK), dass Kosovo ein integraler Bestandteil des serbischen Staates und die Anerkennung der kosovarischen Unabhängigkeit unzulässig sei. Außerdem wiederholten sie, die Kosovo-Frage sei eine „serbische kirchliche, nationale und gesellschaftliche Frage ersten Rangs“.
Noch nie sei die Notwendigkeit so groß gewesen, „überall und bei jeder Gelegenheit“ anzumahnen, dass im Kosovo keine „Gesellschaft gleichberechtigter Menschen“ aufgebaut werde, sondern eine Gesellschaft, die „in allen Aspekten den grundlegenden Werten, auf denen demokratische Gesellschaften gedeihen, entgegengesetzt ist“. Den kosovarischen Institutionen warfen die Bischöfe vor, einen ethnisch reinen albanischen Staat schaffen zu wollen, in dem für Serben keinen Platz sei. Klar sprach sich die Bischofsversammlung auch gegen eine mögliche Teilung des Kosovo aus.
Bereits zu Beginn der Versammlung hatten die Bischöfe ein Statement zu Kosovo veröffentlicht, in dem sie erklärten, die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK) als „Hüterin der historischen, spirituellen und kulturellen Identität unseres Volkes“ fühle sich berufen die „äußerst drängende Situation“ zu erörtern. Dabei kritisierten sie die „häufigen“ Aussagen „mächtiger westlicher Staaten“ zur Unabhängigkeit Kosovos und die Spekulationen über eine mögliche Teilung des Territoriums. Die Eröffnung der Bischofsversammlung am 29. April 2018 fand symbolisch am alten Patriarchatssitz in Peć in Kosovo statt, wo die Bischöfe auch das Kloster Visoki Dečani besuchten, wurde aber ab dem dritten Tag am Patriarchensitz in Belgrad weitergeführt.
In ihrem Schlussstatement erklärten die Bischöfe ihre Entscheidung, drei Märtyrer aus dem Kosovo zu kanonisieren, zur wichtigsten ihrer Sitzung. Weitere Themen an der Versammlung waren u.a. der bevorstehende 800. Jahrestag der Erlangung der Autokephalie der SOK, der weitere Innenausbau der Sveti-Sava-Kathedrale in Belgrad und die Berichte der Bischöfe. Dabei sieht sich die SOK von allen Seiten unter Druck, die demografische Entwicklung auf dem Land führe zu einer Abnahme der Zahl der Gläubigen, zudem droht ihr in mehreren Gebieten Konkurrenz. So würden die „albanischen Extremisten“ nicht nur in Kosovo, sondern auch in Südserbien „immer aggressiver“ auftreten. Außerdem prangerten sie die „Rumänisierungsbestrebungen“ der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Osten des Landes und „Einmischungen“ der Bulgarischen Orthodoxen Kirche im Grenzgebiet zu Bulgarien an. Besonders „alarmierend“ sei die Situation in Montenegro, wo die staatlichen Institutionen die dortige Metropolie der SOK diskriminieren würden.
Mit wenigen Ausnahmen beurteilte die Bischofsversammlung die Beziehungen zu den anderen orthodoxen Kirchen gut. Ihr besonderes Mitgefühl und ihre Solidarität gilt der „Märtyrer-Schwesterkirche“ – der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat. Auch das Verhältnis zur katholischen und den reformierten Kirchen sowie ökumenischen Organisationen stuften die Bischöfe als „korrekt und konstruktiv“ ein, mit Ausnahme der Kroatischen Bischofskonferenz. Denn einigen ihrer Mitglieder wirft sie eine „pro-ustascha bzw. ustaschoide“ Haltung vor.
Die Bischofsversammlung hat zudem den Entwurf eines neuen Kirchenstatuts der SOK diskutiert und entschieden, die Bischöfe um die Mitteilung ihrer Bemerkungen bis zum 1. November zu bitten, heißt es im Statement. Die zuständige Kommission des Hl. Synods würde diese dann besprechen und sich nächstes Jahr zum Thema äußern. Das vor der Versammlung in den serbischen Medien aufgetauchte angebliche Dokument war auf viel Kritik seitens Experten für kanonisches Recht gestoßen. Sie befürchten eine Schwächung der Konziliarität, Einheit und Identität der SOK. Zudem würde das neue Statut die Macht der Bischöfe auf Kosten von Geistlichen und Laien stärken. (NÖK)
Noch nie sei die Notwendigkeit so groß gewesen, „überall und bei jeder Gelegenheit“ anzumahnen, dass im Kosovo keine „Gesellschaft gleichberechtigter Menschen“ aufgebaut werde, sondern eine Gesellschaft, die „in allen Aspekten den grundlegenden Werten, auf denen demokratische Gesellschaften gedeihen, entgegengesetzt ist“. Den kosovarischen Institutionen warfen die Bischöfe vor, einen ethnisch reinen albanischen Staat schaffen zu wollen, in dem für Serben keinen Platz sei. Klar sprach sich die Bischofsversammlung auch gegen eine mögliche Teilung des Kosovo aus.
Bereits zu Beginn der Versammlung hatten die Bischöfe ein Statement zu Kosovo veröffentlicht, in dem sie erklärten, die Serbische Orthodoxe Kirche (SOK) als „Hüterin der historischen, spirituellen und kulturellen Identität unseres Volkes“ fühle sich berufen die „äußerst drängende Situation“ zu erörtern. Dabei kritisierten sie die „häufigen“ Aussagen „mächtiger westlicher Staaten“ zur Unabhängigkeit Kosovos und die Spekulationen über eine mögliche Teilung des Territoriums. Die Eröffnung der Bischofsversammlung am 29. April 2018 fand symbolisch am alten Patriarchatssitz in Peć in Kosovo statt, wo die Bischöfe auch das Kloster Visoki Dečani besuchten, wurde aber ab dem dritten Tag am Patriarchensitz in Belgrad weitergeführt.
In ihrem Schlussstatement erklärten die Bischöfe ihre Entscheidung, drei Märtyrer aus dem Kosovo zu kanonisieren, zur wichtigsten ihrer Sitzung. Weitere Themen an der Versammlung waren u.a. der bevorstehende 800. Jahrestag der Erlangung der Autokephalie der SOK, der weitere Innenausbau der Sveti-Sava-Kathedrale in Belgrad und die Berichte der Bischöfe. Dabei sieht sich die SOK von allen Seiten unter Druck, die demografische Entwicklung auf dem Land führe zu einer Abnahme der Zahl der Gläubigen, zudem droht ihr in mehreren Gebieten Konkurrenz. So würden die „albanischen Extremisten“ nicht nur in Kosovo, sondern auch in Südserbien „immer aggressiver“ auftreten. Außerdem prangerten sie die „Rumänisierungsbestrebungen“ der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Osten des Landes und „Einmischungen“ der Bulgarischen Orthodoxen Kirche im Grenzgebiet zu Bulgarien an. Besonders „alarmierend“ sei die Situation in Montenegro, wo die staatlichen Institutionen die dortige Metropolie der SOK diskriminieren würden.
Mit wenigen Ausnahmen beurteilte die Bischofsversammlung die Beziehungen zu den anderen orthodoxen Kirchen gut. Ihr besonderes Mitgefühl und ihre Solidarität gilt der „Märtyrer-Schwesterkirche“ – der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat. Auch das Verhältnis zur katholischen und den reformierten Kirchen sowie ökumenischen Organisationen stuften die Bischöfe als „korrekt und konstruktiv“ ein, mit Ausnahme der Kroatischen Bischofskonferenz. Denn einigen ihrer Mitglieder wirft sie eine „pro-ustascha bzw. ustaschoide“ Haltung vor.
Die Bischofsversammlung hat zudem den Entwurf eines neuen Kirchenstatuts der SOK diskutiert und entschieden, die Bischöfe um die Mitteilung ihrer Bemerkungen bis zum 1. November zu bitten, heißt es im Statement. Die zuständige Kommission des Hl. Synods würde diese dann besprechen und sich nächstes Jahr zum Thema äußern. Das vor der Versammlung in den serbischen Medien aufgetauchte angebliche Dokument war auf viel Kritik seitens Experten für kanonisches Recht gestoßen. Sie befürchten eine Schwächung der Konziliarität, Einheit und Identität der SOK. Zudem würde das neue Statut die Macht der Bischöfe auf Kosten von Geistlichen und Laien stärken. (NÖK)