Serbien: Symposium zum Jubiläum der Orthodoxen Kirche
Zum Auftakt des 800-Jahr-Jubiläums der Autokephalie der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK), das 2019 stattfindet, hat die Theologische Fakultät in Belgrad ein wissenschaftliches Symposium organisiert. Die Teilnehmer betonten dabei die wichtige Rolle der SOK in der Geschichte Serbiens. So bezeichnete Patriarch Irinej sie als „einzige Institution, die das serbische geistige und nationale Wesen herauskristallisiert und bewahrt“ habe. Er hoffe, dass in 200 Jahren am gleichen Ort, aber unter besseren Bedingungen 1000 Jahre Autokephalie gefeiert werden könnten.
Der Dekan der Theologischen Fakultät, Bischof Ignatije (Midić) von Braničevo, strich die Rolle des Hl. Sava hervor, der 1219 beim damaligen Ökumenischen Patriarchen die Autokephalie für die orthodoxe Kirche in Serbien erwirkt hatte und deren erster Erzbischof war. Er habe bewirkt, dass „auf den Grundlagen des christlichen Glaubens der serbische Staat und die einzigartige Kultur, die heute Teil des Weltkulturerbes ist,“ geschaffen worden seien. Auch der Vorsitzende der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Kšnste, Vladimir Kostić, betonte die Bedeutung der kirchlichen Selbstständigkeit für die serbische Geschichte. Die Akademie respektiere die SOK sehr und sei zu einem „kontinuierlichen Dialog in Schlüsselfragen der serbischen Geschichte, Tradition und Kultur“ bereit.
Das fünftägige Symposium Mitte Dezember war drei thematischen Blöcken gewidmet. Ein erster Teil beschäftigte sich mit der historischen Entwicklung der SOK und verschiedenen Aspekten der Tätigkeit des Hl. Sava. Im zweiten Teil ging es um die Entwicklung der serbischen Theologie. Der dritte Themenbereich umfasste die Verortung der SOK in der serbischen und europäischen christlichen Kultur. Die Veranstaltungen, an denen über 100 Forscher aus zehn Ländern teilnahmen, zogen zahlreiche Zuhörer an. Der wissenschaftliche Teil der Jubiläumsfeiern soll im Herbst 2019 mit der Publikation eines Sammelbandes abgeschlossen werden. Für den Herbst 2019 werden auch weitere kirchliche und staatliche Feierlichkeiten zum Jubiläum erwartet. (NÖK)