Slowenien: Weitere Schritte im Kampf gegen Missbrauch
Die katholische Kirche in Slowenien bemüht sich um weitere Schritte im Kampf gegen Missbrauch. So soll in den kommenden Monaten eine unabhängige Kommission zum Kinderschutz eingerichtet werden, kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Andrej Saje von Novo mesto, im Anschluss an die jüngste Vollversammlung der Bischöfe an. Bei ihrem Herbsttreffen am 28. und 29. November in Ljubljana hatten sich die slowenischen Bischöfe mit Amtskollegen aus Nachbarländern über bewährte Verfahren im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes ausgetauscht. Als Hauptreferent nahm der Sekretär der päpstlichen Kinderschutzkommission, Andrew Small, an den Beratungen teil.
In der Vergangenheit seien Missbrauchsfälle nicht transparent und verantwortungsvoll behandelt worden, sagte Bischof Saje vor Medienvertretern. „Das heißt, auch Untätigkeit ist ein Problem, auch Pflichtvergessenheit ist ein Problem, und wir suchen jetzt nach Wegen, wie wir unter den gegebenen Umständen in Slowenien am besten vorankommen“, fügte der Diözesanbischof von Novo mesto nach Angaben der Nachrichtenagentur STA hinzu.
Small berichtete, dass er mit den Bischöfen darüber gesprochen habe, wie eine angemessenere und umfassendere Reaktion der Kirche im Falle von sexuellem Missbrauch auf der Grundlage der Erfahrungen und Bedürfnisse der Opfer und Überlebenden gewährleistet werden könne. Thema seien auch die geltenden Standards gewesen und die Pflicht, sich für den Schutz von Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen einzusetzen. Auch habe er die Erwartung von Papst Franziskus weitergegeben, den Opfern nahe zu sein und aktiv im Bereich der Prävention zu arbeiten, schilderte der Sekretär der päpstlichen Kinderschutzkommission.
Während seines Aufenthalts in Ljubljana traf sich Small auch mit den Jugendschutzverantwortlichen der Diözesen, Orden und des örtlichen Theologischen Seminars. Auch hier waren die notwendigen Verfahren zum Umgang mit Missbrauchsfällen und Maßnahmen zur Prävention Thema. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)