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Slowenien: Kirchenspitzen gegen "Entwertung menschlichen Lebens"

07. März 2024

Die christlichen Kirchen in Slowenien pochen weiter auf den Schutz des menschlichen Lebens. Gemeinsam mache man aufmerksam „auf unzulässige Versuche der Entwertung des menschlichen Lebens, die sich in der Entwertung der Familie, der Einführung von assistiertem Suizid und Euthanasie manifestieren“, heißt es in einer Mitteilung auf dem offiziellen katholischen Kirchenportal Cirkev.cz (26. Februar) nach einer Begegnung des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz Sloweniens (SSK), Bischof Andre Saje, mit dem evangelischen Bischof Leon Novak und dem Superintendenten der Pfingstkirche, Daniel Grabar. Derartige Entwicklungen stünden „im Widerspruch zur Heiligkeit und Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Empfang bis zum natürlichen Tod“.

Saje hatte Novak und Grabar zusammen mit dem stellvertretenden SSK-Vorsitzenden Peter Stumpf vergangenen Woche (23. Februar) an seinem Bischofssitz in Novo mesto empfangen. Weitere Themen der Gespräche waren den Angaben zufolge ökumenischer Dialog, religiöse Freiheit sowie Aufrufe zur Versöhnung und zum Engagement für den Frieden in der Welt. Ausdrücklich erinnerten die Kirchenspitzen an das im Sommer 2023 abgehaltene interreligiöse Forum für Dialog und Frieden auf dem Balkan in Koper. Das Forum, an dem u.a. der vatikanische Chefdiplomat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Sloweniens Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar teilgenommen hatten, nannten sie „ein aufrichtiges Zeichen des gemeinsamen Wunsches zum Aufbau von Frieden und Zusammenleben, nicht nur in Slowenien, sondern auch auf dem Balkan“.

Kritisch äußerten sich die Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche in der aktuellen Mitteilung erneut zu den Staat-Kirche-Beziehungen. Hintergrund ist, dass das Parlament in Ljubljana im Vorjahr im Zuge einer Änderung des Gesetzes über Religionsfreiheit den Religionsgemeinschaften den Status einer allgemein wohltätigen Organisation entzogen hat. „Wir erwarten von der Regierung, dass sie die religiöse Freiheit als grundlegenden Standard und Indikator für Demokratie respektiert“, erklärten die Bischöfe und hoben den positiven Beitrag christlicher Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften für die Gesellschaft hervor, darunter etwa bei der Bewahrung des kulturellen Erbes. „Im Verhältnis zum Staat vermissen wir insbesondere die Bereitschaft zu einem offenen und transparenten Dialog unter Berücksichtigung unserer Besonderheiten, was die Grundlage für den Dialog und die Lösung offener Fragen in einer demokratischen Gesellschaft ist“, so die Kirchenvertreter.

Die große Bedeutung der Kirchen zum Schutz der Werte und der Würde des menschlichen Lebens vom Empfang bis zum natürlichen Tod, für den Aufbau von Frieden in der Welt und für eine gerechte gesellschaftliche Ordnung, betonte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Saje auch nach einem Treffen mit dem für die serbisch-orthodoxen Diözesen Zagreb und Ljubljana zuständigen Metropoliten Kirilo (Bojović), der am 20. Februar die Diözese Novo mesto besuchte. Auch bei diesem Gespräch sei die große Bedeutung des ökumenischen Dialogs und der gegenseitigen Verbindung zwischen den Kirchen hervorgehoben worden, wie Cirkev.cz meldet. Die serbisch-orthodoxe Pfarrgemeinde Novo mesto nutzt demnach bereits seit einiger Zeit eine der lokalen Kirchen für den Gottesdienst. Es laufen zudem Vorbereitungen für den Bau einer orthodoxen Kirche und eines Pfarrhauses. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)