RGOW 10/2021: Verordneter Konservatismus
Repression und Stagnation in Russland
Vladimir Putins Regime demonstriert und verspricht Stabilität durch einen autoritären Konservatismus. Doch die Berichte über die zahlreichen Wahlmanipulationen, die der Regierungspartei Einiges Russland bei den Dumawahlen Mitte September einmal mehr eine komfortable Mehrheit beschert haben, lassen eher auf Nervosität schließen. Wirtschaftlich äußert sich die Stabilität jedoch vielmehr als Stagnation, da der Kreml das nicht nachhaltige System zugunsten des Reichtums der Führungsschicht nicht zu reformieren beabsichtigt. Verändert haben sich hingegen Teile der russischen Diaspora, die sich vermehrt politisch interessieren und die Opposition unterstützen.
Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu
INHALT
RUSSLAND
Alexander Kynev
Der skandalöse Wahlsieg der Regierungspartei Einiges Russland
Svetlana Erpyleva, Oleg Zhuravlev
Politik der Krise: Autoritarismus und Demokratisierung von unten
Roland Götz
Russlands Wirtschaft und Politik in der Stagnationsphase
Katharina Bluhm
Sozialer Konservatismus und autoritäre Staatsvision in Russland
Ulrich Schmid
Der neue Wertkonservatismus der russischen Führung
Alexander Mishnev
Vereinnahmungsversuche: Die Ukraine als Teil der „Russischen Welt“
Sergei Erofeev
Aufruhr und Frust: Die Mobilisierung der russischen Diaspora
Regula Zwahlen, Natalija Zenger
Unerwünschte Vielfalt – Die russische Kirche und Proteste
Jens Herlth
Böse Geister: Dostojevskij und der Zerfall der Gesellschaft
BUCHBESPRECHUNGEN
Maria Lipman (ed.)
Russian Voices on Post-Crimea Russia
Nikolaj Plotnikov (Hg.)
Gerechtigkeit in Russland