RGOW 12/2021: Aufbruch ins Ungewisse - 30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion
30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion blicken wir zurück auf die "wilden" 1990er Jahre in Russland. In allen Lebensbereichen kam es damals zu Aufbrüchen ins Ungewisse: Politisch zerfiel das Sowjetimperium in 15 Nachfolgestaaten, wirtschaftlich kam es mit dem Übergang zur Marktwirtschaft zu enormen sozialen Verwerfungen, während sich gesellschaftlich völlig neue Freiräume für Kunst und Kultur eröffneten. Die Beiträge thematisieren die Offenheit des historischen Augenblicks, die sowjetischen Hinterlassenschaften sowie die damals erfolgten Weichenstellungen für die postsowjetische Zukunft. Zudem berichten wir über das staatliche Vorgehen gegen die älteste und bedeutendste Menschenrechtsorganisation Russlands Memorial, die sich seit 30 Jahren mit der Aufarbeitung der sowjetischen Repression beschäftigt.
Abstracts aller Texte, ein Beitrag im Volltext und Hinweise zur Bestellung unter: www.g2w.eu
INHALT
IM FOKUS
Vera Ammer
IM FADENKREUZ DES KREMLS: DIE MENSCHENRECHTSORGANISATION MEMORIAL
ZERFALL DER UDSSR
Alexa von Winning, Klaus Gestwa
Das verkorkste Debüt der Demokratie in Russland nach 1991
Tobias Rupprecht
Vor dem Kapitalismus. Der Kollaps der Wirtschaftsordnung 1990/91
Katharina Kucher
Abgehängt? Rentner*innen und der Zusammenbruch der Sowjetunion
Klaus Gestwa
Russland und sein „nahes Ausland“: Außenpolitik nach der Zeitenwende
Gesine Drews-Sylla
Performance, Postmoderne, Piratenfernsehen – Kunst der 1990er Jahre
Corinna Kuhr-Korolev
Museen als Arenen und Agenten des gesellschaftlichen Umbruchs
Timm Schönfelder
Gefährliche Altlasten: Umwelten zwischen Kritik und Ökozid
Roman Lunkin
Die vielschichtige Wiedergeburt der Russischen Orthodoxen Kirche
Regula Zwahlen im Gespräch mit Franziska Rich
„Es war eine chaotische Zeit, aber auch eine Zeit großer Hoffnungen“