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Kampf gegen die „Kirche des Aggressors“

09. Dezember 2022

Regina Elsner

Anfang Dezember hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky den Nationalen Sicherheitsrat beauftragt, die Ukrainische Orthodoxe Kirche einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Zuvor hatte es bereits Durchsuchungen von Klöstern gegeben, darunter das bedeutende Kiewer Höhlenkloster. Dort wurden pro-russische Materialien und größere Geldsummen gefunden.

Darüber hinaus sind in den vergangenen Wochen vermehrte Fakten öffentlich geworden, die Kollaborationen von Bischöfen und Priestern der Kirche mit den russischen Besatzern beweisen. Präsident Selensky, der sich seit seinem Amtsantritt dezidiert aus den sehr komplexen Fragen der Kirchen in der Ukraine herausgehalten hat, sieht nun offensichtlich dringenden Handlungsbedarf.

Zwei Orthodoxe Kirchen in der Ukraine
Die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) wurde 1990 als Kirche „mit weitgehender Autonomie“ vom Moskauer Patriarchat ausgestattet und ist bis heute die größte Religionsgemeinschaft in der Ukraine. Sie ist also in administrativen und finanziellen Fragen unabhängig von der Kirchenleitung in Moskau, verstand sich jedoch selbst immer in geistlicher Gemeinschaft mit der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK).

1992 spaltete sich eine bedeutende Gruppe von Bischöfen und Gläubigen von dieser Kirche ab, da ihnen diese administrative Unabhängigkeit von Moskau nicht weit genug ging. Sie begründeten die Ukrainische Orthodoxe Kirche – Kiewer Patriarchat, die seitdem die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Ukraine darstellte, allerdings von keiner anderen orthodoxen Kirche der Welt anerkannt wurde.

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