Österreich: Orthodoxe Bischöfe tagten in Wien
Am 7. November hat die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich ihre Vollversammlung in Wien abgehalten. Die für die orthodoxen Kirchen in Österreich zuständigen Bischöfe und weitere Verantwortliche kamen in den Räumlichkeiten der Metropolis von Austria zusammen. Themen waren u.a. der orthodoxe Religionsunterricht, die Jugend-, Militär- und Krankenhausseelsorge, aber auch die Suspendierung eines Geistlichen der Metropolis, wie es in einer Mitteilung derselbigen hieß. Betroffen zeigten sich die Mitglieder der Bischofskonferenz auch vom Tod des Erzbischofs und Kirchenoberhaupts von Zypern, Chrysostomos II., der am Montag nach langer Krankheit im 82. Lebensjahr verstorben war.
In den vergangenen Monaten ist es in der Griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich zu kleineren Turbulenzen gekommen, nachdem im August Erzpriester Slađan Vasić, der die Gemeinde in Mödling bei Wien leitete, sich unter die Jurisdiktion der Russischen Auslandskirche gestellt hatte. Grund dafür war laut Medienberichten der innerorthodoxe Streit um die Ukraine. Die Metropolis von Austria hielt dazu in einer offiziellen Stellungnahme fest, dass der Erzpriester suspendiert sei.
Das kirchliche Gericht der Metropolis habe in seiner Sitzung vom 1. September nach Überprüfung der vorgelegten Beweismittel und des kanonischen Sachverhaltes Erzpriester Vasić „wegen grobem kanonischen Fehlverhaltens unbegrenzt suspendiert und seine Laisierung empfohlen“, so die Metropolis damals. Sein Dossier werde an die Heilige Synode des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel übermittelt. P. Vasić sei es damit „untersagt, weiterhin Gottesdienste zu zelebrieren oder zu konzelebrieren, Sakramente zu spenden oder sonst irgendeine priesterliche Tätigkeit auszuüben“.
Den Mitgliedern der Bischofskonferenz sei der Fall des Priesters nun nochmals vorgetragen worden, hieß es. Es folgte ein einstimmiger Beschluss der Bischofskonferenz, die Beschlüsse des kirchlichen Gerichtes der Metropolis von Austria in den jeweiligen Diözesen umzusetzen.
Unter dem Vorsitz von Metropolit Arsenios (Kardamakis) tagten am 7. November Metropolit Isaak vom Patriarchat von Antiochien, Metropolit Serafim von der Rumänisch-orthodoxen Kirche, Vertreter der Diözese des Patriarchats von Georgien sowie weitere Delegierte und Vertreter verschiedener orthodoxer Kirchen und Gemeinden.
Sieben orthodoxe Kirchen gehören in Österreich der Bischofskonferenz an, wobei aber nur drei auch ihre Bischofssitze in Österreich/Wien haben: das Ökumenische Patriarchat (Griechisch-orthodoxe Kirche), die Russisch-orthodoxe Kirche und die Serbisch-orthodoxe Kirche. Die Bischofssitze der vier anderen Kirchen (Patriarchat von Antiochien, Bulgarisch-orthodoxe, Rumänisch-orthodoxe und Georgisch-orthodoxe Kirche) befinden sich in Deutschland. Die zuständigen Bischöfe reisen nur von Zeit zu Zeit nach Österreich. Die Russisch-orthodoxe Kirche hat ihre Teilnahme an den Sitzungen der Bischofskonferenz aufgrund des Ukraine-Konflikts seit Jahren ausgesetzt. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)