Vatikan: Papstgesandter Zuppi kehrt nach Gesprächen in Washington zurück
Der päpstliche Friedensbeauftragte Kardinal Matteo Zuppi hat seinen knapp dreitägigen Aufenthalt in Washington beendet. Der Erzbischof von Bologna ist derzeit mit der Aufgabe als Friedensvermittler im Ukraine-Krieg betraut. Nach Gesprächen in der Ukraine und in Russland besuchte er vom 17. bis 19. Juli Regierungs- und Kirchenvertreter in den USA. Der Vatikan berichtete am 19. Juli in einem Kommuniqué über den Verlauf der verschiedenen Gespräche. Demnach dauerte das Treffen mit US-Präsident Joe Biden am 18. Juli über eine Stunde. In einer Atmosphäre „großer Herzlichkeit und gegenseitigen Zuhörens“ sei der Delegation aus Italien volle Bereitschaft zugesichert worden, humanitäre Initiativen des Vatikans zu unterstützen – insbesondere für Kinder und benachteiligte Menschen. Damit sollten auch Wege des Friedens gefördert werden, so die Mitteilung des Heiligen Stuhls.
Bei der Gelegenheit überreichte Zuppi dem US-Präsidenten auch einen Brief von Papst Franziskus. Das katholische Kirchenoberhaupt betone darin seine Trauer über das durch den Krieg verursachte Leid, erklärte der Vatikan dazu. Bereits bei seinem Besuch in Kyjiw Anfang Juni hatte Zuppi Präsident Volodymyr Zelenskyj einen Brief des Papstes übergeben. In Moskau sprach der Italiener unter anderem mit der Kinderrechtsbeauftragten des Kreml, Maria Lvova-Belova, und Patriarch Kirill.
Auch in Washington traf Zuppi, selbst Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, mit Kirchenvertretern zusammen. Am 17. Juli sprach er etwa mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen und Militärbischof Timothy Broglio. Gegenstand des Gespräches waren der Krieg in der Ukraine sowie Initiativen des Heiligen Stuhls für Opfer und Frieden.
Am 18. Juli traf Zuppi mit US-Vertretern der Kommission für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zusammen, der sogenannten Helsinki-Kommission. Dort stellte er mit seiner Delegation die päpstliche Friedensmission vor. Gemeinsam habe man darüber nachgedacht, wie diese noch effektiver gestaltet werden könnte, so die Mitteilung. Über die vatikanische Initiative informierte Zuppi ebenso bei einem Gebetsfrühstück des Senats im Gebäude des US-Kongresses am Morgen des 19. Juli. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)