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Russland: Papst-Beauftragter sprach mit Putin-Berater über Kriegsgefangene

29. Juni 2023

Der Friedensbeauftragte des Papstes für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, hat in Moskau mit dem außenpolitischen Berater von Präsident Vladimir Putin, Juri Uschakov, laut Kirchenangaben vor allem humanitäre Fragen besprochen. Im Mittelpunkt des Treffens habe die Hilfe für Kriegsgefangene und insbesondere minderjährige Flüchtlinge gestanden, sagte der katholische Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi am 28. Juni abends auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zuppi beendet am 29. Juni seinen Besuch in der russischen Hauptstadt.

Nach Angaben des Kremls erörterte Uschakow im Auftrag Putins mit dem Papst-Gesandten die Lage rund um den Konflikt in der Ukraine und mögliche Wege einer politisch-diplomatischen Lösung. „Wir haben bereits mehrmals erklärt, dass wir die Bemühungen und Initiativen des Vatikans zur Suche nach einer friedlichen Lösung der Ukraine-Krise sehr schätzen und das Bestreben des Papstes begrüßen, zur Beendigung des bewaffneten Konflikts in der Ukraine beizutragen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskov.

Auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sagte zuletzt, er gehe davon aus, dass sich auch die aktuelle Friedensmission von Kardinal Zuppi auf den humanitären Bereich konzentrieren werde. Insbesondere gehe es dabei um die Kinder, die aus der Ukraine nach Russland gebracht worden seien, erklärte der Chefdiplomat des Papstes am 28. Juni im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress und Vertretern österreichischer Medien in Rom.

Papst Franziskus hatte Zuppi, der Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz sowie Erzbischof von Bologna ist, Ende Mai zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt. Vor drei Wochen war der Kardinal bereits in die Ukraine gereist und hatte dort unter anderen mit Präsident Volodymyr Zelenskyj gesprochen.

In Moskau will Zuppi am 29. Juni mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill zusammenkommen und am Abend einen Gottesdienst in der katholischen Kathedrale feiern. Der 67-Jährige ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan schon wiederholt in Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)