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Russland: Patriarch Kirill würdigt belarusischen Präsidenten Lukaschenko

26. September 2024

Der Moskauer Patriarch Kirill hat dem belarusischen Präsidenten Alexander Lukaschenka zum 70. Geburtstag (30. August) gratuliert und in seinem Glückwunschschreiben die Politik Lukaschenkas in höchsten Tönen gelobt. Zugleich kündigte Kirill an, Lukaschenko eine der höchsten Auszeichnungen des Moskauer Patriarchats zu verleihen: den Orden des Fürsten Daniel von Moskau. Mit dem Orden sollen vor allem die Bemühungen des Präsidenten um die „Stärkung der Beziehungen zwischen Kirche und Staat“ gewürdigt werden. Das Schreiben des Patriarchen wurde auf der Website des Moskauer Patriarchats (patriarchia.ru) veröffentlicht.

Kirill würdigte Lukaschenkas Vaterlandsliebe, Hingabe und Führungsstärke sowie seine politische Weitsicht. Lukaschenka habe bedeutende soziale und wirtschaftliche Reformen ermöglicht sowie die Souveränität von Belarus gestärkt und zugleich Frieden und Wohlstand gefördert.

Der Patriarch beglückwünscht den Präsidenten auch für seinen Beitrag zum Schutz „traditioneller spiritueller, moralischer und familiärer Werte“ sowie für seine Rolle bei der Stärkung der Zusammenarbeit und Einheit zwischen den slawischen Völkern.

Zugleich drückte Kirill seine besondere Dankbarkeit für Lukaschenkas Engagement für die Belarusische Orthodoxe Kirche aus. Er hoffe, so der Patriarch, dass die engen Beziehungen zwischen Kirche und Staat auch weiterhin die geistige Aufklärung und patriotische Erziehung der Jugend und die Bewahrung des reichen historischen und kulturellen Erbes von Belarus fördern und zu bürgerlicher Harmonie beitragen würden.

Seit den landesweiten Protesten im Sommer 2020 gegen die zugunsten von Machthaber Alexander Lukaschenka manipulierte Präsidentenwahl unterdrücken die Behörden in Belarus mit aller Härte jede Kritik am Regime. Dies gilt vor allem auch im Blick auf die Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Behörden gingen zuletzt wiederholt gegen Vertreter der Katholische Kirche vor. Und auch in der Belarusischen Orthodoxen Kirche kam es in den vergangenen Jahren zu Säuberungen von regimekritischen Geistlichen und sogar Bischöfen. Schon 2020 musste das Kirchenoberhaupt Metropolit Pavel zurücktreten. Die Russische Orthodoxe Kirche ernannte daraufhin den regimetreuen Metropoliten Veniamin (Tupeko) zum neuen Leiter der Belarusischen Orthodoxe Kirche.

Die Belarusische Orthodoxe Kirche hat innerhalb der Russischen Orthodoxen Kirche einen autonomen Status. Sie regelt laut orthodoxem Kirchenrecht ihre inneren Angelegenheiten selbstständig, ist letztlich aber dem Moskauer Patriarchat unterstellt, das vor allem auch bei Bischofsernennungen das letzte Wort hat. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)