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Russland: Einschlägige Geburtstagswünsche für Patriarch Kirill

04. Dezember 2024

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill hat am 20. November seinen 78. Geburtstag gefeiert. Auf der offiziellen Website des Moskauer Patriarchats (patriarchia.ru) wurden die höchstrangigen Gratulanten aus Russland aufgelistet – mit Präsident Vladimir Putin an der Spitze. Putin gratulierte demnach Kirill persönlich bei einem Telefonat und würdigte dabei einmal mehr den Beitrag des Patriarchen zum geistigen und sozialen Leben in Russland.

Glückwünsche kamen aber nicht nur aus Russland, sondern auch aus Belarus. Präsident Alexander Lukaschenka würdigte den „unermüdlichen Einsatz des Patriarchen zum Wohle der orthodoxen Kirche und der Gesellschaft“. Dem Patriarchen gelinge es so, Vertrauen und Frieden unter den Menschen zu schaffen. Schließlich trage Patriarch Kirill auch wesentlich zur Stärkung der Freundschaft zwischen Belarus und Russland bei, teilte Lukaschenko mit.

Kirill I. (bürgerlicher Name Vladimir Gundjajev) wurde am 20. November 1946 im damals noch Leningrad genannten St. Petersburg geboren, sein Vater war Priester, seine Mutter Deutschlehrerin. Sein älterer Bruder Nikolaj ist ebenfalls Priester. Auch der Großvater Vasilij war Priester, wegen seines Einsatzes gegen die Umtriebe der regimetreuen „Erneuerer“ in der orthodoxen Kirche wurde er in der Zwischenkriegszeit von den Kommunisten auf den Solovki-Inseln inhaftiert.

1969 empfing Vladimir Gundjajev die Mönchstonsur, noch im selben Jahr wurde er zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht. Seine Theologiestudien an der Geistlichen Akademie schloss er „cum laude“ ab. Ab 1970 war er Sekretär des berühmten Metropoliten Nikodim (Rotov). 1971 bis 1974 vertrat er die Russische Orthodoxe Kirche beim Weltkirchenrat in Genf, 1974 bis 1984 war er Rektor der Geistlichen Akademie in St. Petersburg, 1976 wurde er zum Bischof geweiht, ab 1977 war er Erzbischof von Vyborg, 1984 wechselte er auf den Bischofssitz von Smolensk, von 1991 bis 2009 war er Metropolit von Smolensk und Königsberg.

Zugleich war er von 1989 bis 2009 Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, wobei das Außenamt damals wesentlich mehr Kompetenzen hatte als heute. Seine Wahl zum Patriarchen erfolgte am 27. Januar 2009. Mit 508 von 677 gültigen Stimmen setzte er sich damals deutlich gegen den damaligen Leiter der Patriarchatsverwaltung, Metropolit Kliment, durch.

Mehrere Staaten haben Sanktionen gegen den Moskauer Patriarchen verhängt, weil er als wichtiger Verbündeter Putins den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gutheißt. EU-weite Strafmaßnahmen gegen Kirill scheiterten aber am Veto Ungarns.

Vor wenigen Wochen hat Kirill beklagt, dass nach drei Jahren „aktiver Kriegshandlungen“ unter den Mitbürgern eine „gewisse Müdigkeit“ gegenüber Berichten von den Fronten sichtbar sei. Einige Menschen in Russland zögen es vor, gar nichts von dem, was geschehe, zu bemerken, weder den Schmerz noch das Leiden ihrer „Brüder, die sich an der Front befinden oder in Regionen leben, die beschossen werden“. Viele „sind nicht bereit, auf ihren persönlichen Komfort und den gewohnten Lebensstandard zu verzichten“, bemängelte der Patriarch laut dem Nachrichtendienst Östliche Kirchen (NÖK). (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)