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Russland: Neuer deutscher Weihbischof will Versöhnung fördern

13. Februar 2025

Der neue Weihbischof der Diözese Nowosibirsk, Stephan Lipke, will in seinem neuen Dienst in Russland Versöhnung und Frieden fördern. „Die Idee, dass wir überwinden, was uns trennt“, sei für ihn maßgeblich, sagt Lipke im Interview mit Radio Vatikan. Der deutsche Jesuit wurde am 2. Februar zum Weihbischof geweiht. Er lebt seit 2011 in Russland, seit 2020 ist er Generalsekretär der dortigen Bischofskonferenz. Die sechs katholischen Bischöfe Russlands bestätigten den 49-jährigen Deutschen bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im westsibirischen Nowosibirsk in diesem Amt.

Lipke bezeichnete den „Beitrag zu Frieden, Versöhnung, zum gemeinsamen Geist, zur Gemeinsamkeit“ im Interview als „natürlich die größte Herausforderung“. Er sprach von einem vorurteilslosen Zugehen auf andere. „Was wir tun können für den Frieden, ist: jedem Gutes tun, der uns begegnet, ohne zu fragen, was dessen Meinung ist, was dessen Herkunft ist, und so weiter. Einfach für jeden Menschen da sein.“ Er wünscht sich auch, mit seinen Landsleuten in Deutschland in Verbindung zu bleiben, so der Weihbischof. Der Krieg gegen die Ukraine ist in Russland unter der Regierung Putin aus Sicherheitsgründen kein öffentlich debattiertes Thema.

Papst Franziskus hatte Pater Lipke im September 2024 zum Weihbischof der Diözese „Verklärung von Nowosibirsk“ ernannt. Wie alle vier katholischen Diözesen in Russland ist es aus Rücksicht auf die orthodoxe Kirche offiziell nicht nach der Bischofsstadt benannt. Der Name nimmt stattdessen Bezug auf die Verklärung Christi.

Zu der sehr ausgedehnten Diözese Nowosibirsk gehören rund 400‘000 katholische Gläubige. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt zwischen einem und zwei Prozent. Bischof ist der aus dem heutigen Kasachstan stammende deutschsprachige Jesuit Joseph Werth, der seinem Mitbruder Lipke die Weihe spendete. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)