Ukraine: Präsident Zelenskyj telefonierte mit Papst
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj hat Papst Franziskus wieder zu einem Besuch seines Landes eingeladen. Bei einem Telefongespräch am 5. Juni erneuerte Zelenskyj die Einladung, die er bereits bei seinem Vatikan-Besuch im Februar ausgesprochen hatte. Im Mittelpunkt des Telefonats seien die Auswirkungen der Coronavirus-Panepidemie gestanden, zitierte die Wiener Stiftung Pro Oriente die ukrainische Präsidentschaftskanzlei. Zelenskyj habe hervorgehoben, dass er die Unterstützung des Papstes für Einheit, Solidarität und Öffnung Europas überaus schätze. Es sei wichtig, das „gegenseitige Vertrauen und die Zusammenarbeit“ auf dem europäischen Kontinent wiederherzustellen.
Präsident Zelenskyj informierte Franziskus auch über die Quarantäne-Maßnahmen im Hinblick auf Covid-19 in der Ukraine und würdigte die Mitarbeit der Kirchen bei allen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Der ukrainische Präsident versicherte zudem, dass Kiew für eine „friedliche Übereinkunft“ in der umkämpften Ostukraine eintrete. Zugleich ersuchte er den Papst, sich für die Freilassung aller Gefangenen zu engagieren. Franziskus habe die Bereitschaft des ukrainischen Präsidenten zu einer friedlichen Lösung im Bürgerkriegsgebiet begrüßt.
Ein Thema des Telefonats war auch die „humanitäre Zusammenarbeit“. So hat das Päpstliche Hilfswerk Kirche in Not (ACS) zum Beispiel zwei Initiativen gestartet, um in der Ukraine sowohl 2800 Priester des byzantinischen wie auch mehr als 700 des lateinischen Ritus und zahlreiche Mönche und Nonnen beider Riten mit medizinischen Hilfsgütern wie Masken, Handschuhe usw. auszustatten. Ein besonderes Programm wurde für 24 Klöster in der Diözese Kamenets Podolskij aufgesetzt, die seit Beginn der Pandemie in Pfarrgemeinden, Waisenhäusern und Spitälern aktiv sind. Wegen der dramatischen Probleme im ukrainischen Gesundheitssystem müssten viele Patientinnen und Patienten Medikamente und medizinisches Material selbst in die Krankenhäuser mitbringen. „Seit Beginn der Pandemie sind in der Ukraine Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel zehn Mal so teuer wie früher“, berichtete der römisch-katholische Priester Nikolaj Leskiv im Gespräch mit dem ACS-Pressedienst. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)