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Ukraine: Kirchen warnen vor gleichgeschlechtlicher "Ehe"

05. April 2023

Mit Empörung hat die große Mehrheit der Kirchen und religiösen Gemeinschaften der Ukraine auf einen Gesetzesentwurf reagiert, der eingetragene Partnerschaften mit der Ehe gleichsetzen und sie als „Familienverband“ bezeichnen will. Der Versuch, unter anderer Bezeichnung eine „gleichgeschlechtliche Ehe“ einzuführen, sei ein „Angriff auf die von Gott und der ukrainischen Verfassung geschaffene Institution der Ehe und Familie“, heißt es in einer Erklärung des Allukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen vom 27. März, in der die Parlamentsabgeordneten zur Ablehnung des Gesetzes aufgefordert werden.

Vorhersehbar sei bereits, dass nach einer Verabschiedung des Gesetzes als nächster Schritt die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare erlaubt werde, so das an den Vorsitzenden des Parlaments in Kyjiw gerichtete Schreiben. Dies würde „äußerst negativen Konsequenzen“ nach sich ziehen – für die Persönlichkeit dieser Kinder einerseits, jedoch auch für die „Aberkennung ihres natürlichen Rechts, in einer vollwertigen Familie mit Vater und Mutter aufzuwachsen“.

Die Kirchenvertreter machen weiter geltend, dass sich durch eine Umsetzung des Vorhabens die demografische Situation der Ukraine weiter verschärfen würde. Bereits in der Nationalen Sicherheitsstrategie von 2020 sei diese als „Bedrohung für die nationale Sicherheit und die nationalen Interessen der Ukraine“ bewertet worden. Die Kirchen begründen diesen Zusammenhang mit der „natürlichen Unfähigkeit gleichgeschlechtlicher Paare, Kinder zu bekommen“.

Besonders akut sei die Bewältigung dieser demografischen Krise angesichts des russischen Angriffskrieges, in dem Tausende von ukrainischen Kindern zu Waisen gemacht, an die 500 getötet und an die 1000 verletzt worden seien. Dazu komme die Migrationswelle ukrainischer Familien mit Kindern ins Ausland und die auch im Falle eines baldigen Kriegsendes bevorstehenden Herausforderungen des Wiederaufbaus der zerstörten Infrastruktur.

Die Ukraine schaffe derzeit die „wertvollen Grundlagen sowohl für den Sieg in diesem Krieg als auch für die weitere Wiederherstellung und Entwicklung des Landes“, so die Überzeugung der Kirchenvertreter. Das Ziel einer „intakten Familie“ sollte ihrer Ansicht nach auch weiterhin zu diesen Grundlagen gehören und sollte auch vom Staat gefördert werden: durch Unterstützung von Familien, Stärkung von Ehebeziehungen sowie Maßnahmen für „verantwortungsvolle Vaterschaft und Mutterschaft“. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)