Polen: Vatikan nimmt vorzeitigen Rücktritt von Polnischem Erzbischof an
Nach viel Kritik rund um einen Missbrauchsfall in seiner Erzdiözese ist Andrzej Dzięga als Erzbischof von Szczecin-Kamień (Stettin-Cammin) zurückgetreten. Papst Franziskus hat seinen Amtsverzicht angenommen, wie das vatikanische Presseamt am 24. Februar mitteilte. Gründe standen nicht in dem Kommuniqué. Mit 71 Jahren hat Dzięga die übliche Altersgrenze für Bischofsrücktritte von 75 Jahren noch nicht erreicht.
Ab Ende 2020 machten Vertuschungsvorwürfe gegen Bischöfe in Polen Schlagzeilen. Die Kirchenmänner sollen sexuellen Kindesmissbrauch durch Geistliche gedeckt haben. Vor allem der Fall des Priesters Andrzej Dymer aus der westpolnischen Erzdiözese Szczecin-Kamień sorgte für Empörung. Er soll Anfang der 1990er Jahre vier Jungen eines Erziehungsheims missbraucht haben. Seit 1995 habe die Kirche davon gewusst, aber nichts gegen Dymer unternommen, so die Anschuldigung. Dymer starb Anfang 2021 nach einer Krebserkrankung im Alter von 58 Jahren. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)