Polen: Bischof von Łowicz nach Vorwürfen zurückgetreten
Der polnische Bischof Andrzej Dziuba (73) hat nach Vorwürfen wegen mutmaßlichen Versäumnissen in klerikalen Missbrauchsfällen seinen Rücktritt eingereicht. Wie der Vatikan am 9. März mitteilte, nahm Papst Franziskus den Rücktritt an. Dziuba war seit 20 Jahren Bischof von Łowicz in Zentralpolen.
Der Vatikan hatte laut polnischen Presseberichten im Jahr 2020 ein Untersuchungsverfahren gegen Dziuba eingeleitet. Es ging darum, ob er in mehreren Fällen, in denen Priester seiner Diözese des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt wurden, gemäß den kirchenrechtlichen Vorschriften gehandelt hatte.
Die Untersuchungen führte der zuständige Metropolitan-Erzbischof von Łódź, Grzegorz Ryś, durch. Er übermittelte die Ergebnisse an den Vatikan. Im Jahr 2022 leitete auch eine polnische staatliche Untersuchungskommission Ermittlungen wegen des Verdachts unterlassener Strafanzeige gegen Dziuba ein.
Der nun zurückgetretene Bischof war von 1984 bis 1998 persönlicher Sekretär des politisch einflussreichen Kardinals Józef Glemp, der Primas von Polen war. An der Katholischen Universität Lublin leitete Dziuba die Abteilung für Geschichte der Moraltheologie. Zudem war er Direktor des Studienzentrums zur Person von Kardinal Stefan Wyszyński (1901–1981) in Warschau. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)