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Slowakei: Neue Jakobswegroute durch die Slowakei eröffnet

28. August 2019

Die slowakische Metropole Košice zählt mit der litauischen Stadt Kaunas ab sofort zu den östlichsten Ausgangspunkten eines der europäischen Jakobswege. Über rund 650 Kilometer führt eine neue Pilgerroute durch die Slowakei in die Hauptstadt Bratislava, vor deren Toren das österreichische Teilstück des Jakobswegs ins spanische Santiago de Compostela beginnt. Derzeit pilgern alljährlich 1000 Slowaken in den nordspanischen Wallfahrtsort und ab jetzt können sie es ohne Unterbrechung auf einem international anerkannten Jakobsweg tun. Eröffnet wurde die neue Route, die auch mit den üblichen Wegweisern samt Jakobsmuschel-Emblem ausgeschildert ist, mit einer über mehrere Juli-Wochen reichenden Wallfahrt, die am 28. Juli im Wiener Stephansdom ihren Abschluss fand.

Der neue Weg ist in fünf Etappen gegliedert und folgt vielfach historischen Pfaden. Den Auftakt zur Eröffnung markierte Anfang Juli ein Gottesdienst im Kaschauer Elisabeth-Dom mit Erzbischof Bernard Bober. Der erste Abschnitt nach Levoča wurde von den „Freunden des slowakischen Jakobswegs“ gemeinsam mit der Caritas der Diözese Spiš (Zips) organisiert. Mit Besuchen kirchlicher sozialer Einrichtungen sollte auf deren Unterdotierung durch den Staat aufmerksam gemacht werden. In Levoča nahmen die Pilger am 6. und 7. Juli zusammen mit 400‘000 Pilgern an der Marienwallfahrt teil.

Der Landeshauptmann von Prešov, Milan Majerský, eröffnete in Levoča die zweite Etappe des Jakobswegs nach Donovaly in der Mitte des Landes. Die Ausgestaltung des Jakobswegs wird auch von den slowakischen Tourismusverbänden unterstützt. Man hofft nicht zuletzt auf österreichische Wanderer, die hier zu günstigen Konditionen – vor allem die Verpflegung, aber auch die Unterbringung ist billig – neue Routen vorfinden.

Von Banská Štiavnica (Schemnitz) an nahmen an der Wallfahrt auch Pilger aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen und Ungarn teil, die am 25. Juli, dem Festtag des heiligen Jakob, in Bratislava eintrafen. Beim Gottesdienst im Martinsdom konnte Weihbischof Jozef Hal‘ko den Pressburger Landeshauptmann Juraj Droba sowie den spanischen Botschafter in der Slowakischen Republik begrüßen. Die Eröffnung des slowakischen Jakobswegs sei „eine weitere Form der Eingliederung der Slowakei in Europa“, sagte Luis Belzuz de los Rios.

Mit dabei war Castor Sanchez, ein seit 35 Jahren in der Slowakei lebender Kolumbianer. Zurückgekehrt von einer Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela entdeckte er in der an Bratislava angrenzenden niederösterreichischen Gemeinde Wolfsthal, dass ein Jakobsweg sozusagen vor seiner Haustür beginnt. Er wurde so zu einem Initiator des slowakischen Jakobswegs. Um die europäische Dimension zu unterstreichen, wanderten denn Slowaken und Österreicher gemeinsam in weiteren drei Tagen nach Wien, wo die Wallfahrt mit einem Gottesdienst in der Kreuzkapelle des Stephansdoms beendet wurde. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)