Slowakei: Bischöfe fordern Ende des Gottesdienst-Verbots
Die katholische Bischofskonferenz der Slowakei hat ein baldiges Ende des Verbots öffentlicher Gottesdienste gefordert. Die Kirche habe die Maßnahmen der Regierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus stets mitgetragen, teilte ein Sprecher am 29. Oktober in Bratislava mit, wie Austria Presseagentur berichtete. Das religiöse Leben könne langfristig nicht allein über Bildschirme ablaufen, auch wenn einzelne Pfarren Predigten und Messen im Internet übertragen. Die Regierung von Ministerpräsident Igor Matovič hatte die Ausgangsbeschränkungen zuletzt bis zum 8. November verlängert. Die Slowakei ist stark katholisch geprägt: Mehr als 60 Prozent der knapp 5,5 Millionen Slowaken sind nach Angaben der Statistikbehörde römisch-katholischer Konfession.
Schon Mitte Oktober äußerte die Slowakische Bischofskonferenz in einem Offenen Brief an Priester und Gemeinden deutliche Kritik am Umfang der Maßnahmen. Die Bischöfe bestätigten darin zwar die Bereitschaft, dem Staat bei der Bewältigung der anspruchsvollen Situation zu helfen, hielt Bischofskonferenzsprecher Martin Kramara in der offiziellen Erklärung fest. Sie forderten aber eine bessere Verständigung, da man mit Fachleuten aus Krisenstäben und Staatsvertretern bis hin zum Regierungschef kommuniziert, aber kein Gehör gefunden habe. In ihrem Schreiben riefen die Bischöfe auch auf, den staatlichen Anordnungen Rechnung zu tragen, da ihre „Missachtung nur noch größere Schäden anrichten“ würde. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)