Slowakei: Amtsantritt des Nuntius mit neuen Akzenten
Der neue Nuntius in der Slowakischen Republik, Erzbischof Nicola Girasoli, hat bei seinem Amtsantritt neue Akzente gesetzt. Am 22. August in der Hauptstadt Bratislava eingetroffen, feierte er zwei Tage später einen Gottesdienst im dortigen Martinsdom mit slowakischen Bischöfen, während diese früheren Papstbotschaftern ihre Aufwartung noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Nuntiatur gemacht hatten. In seiner Homilie knüpfte Girasoli am Besuch von Papst Franziskus im September des vergangenen Jahres an, bei dem dieser im Martinsdom vor den Priestern und Ordensleuten seine Vorstellungen vom Wirken der Kirche in der Welt dargelegt hatte.
Girasoli definierte dabei auch seine eigene Rolle, die er im Sinne des Programms des Papstes auslegte. Die Sendung des Apostolischen Nuntius sei es, „gemeinsam mit der Kirche – mit den Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Laien – in der synodalen Realität voranzuschreiten, deren wichtigstes Charakteristikum das Zuhören“ sei. Durch das Gehen und Zuhören eröffneten sich „Perspektiven der Hoffnung, damit wir unserem Glauben eine größere Begeisterung einflößen“. Beim Schreiten sei man „auch genötigt, unsere Strukturen zu verlassen und an die Peripherien unserer Städte und der Welt zu gehen“. Die Nuntiatur bedeute „einen demütigen und großherzigen Dienst“, den der Papst der Slowakei durch den Apostolischen Nuntius anbiete.
Den in der Slowakei sehr verehrten heiligen Papst Johannes Paul II. zitierte der aus Italien gebürtige Nuntius mit dem Diktum, dass die Kirche in der Slowakei „mit beiden Lungenflügeln“ atme. Die Slowakei sei „seit Jahrhunderten ein Ort des Zusammenlebens und des bereichernden Dialogs der Gläubigen des byzantinischen und lateinischen Ritus“. Abschließend rief Erzbischof Girasoli die anwesenden Gläubigen auf, „in völliger Treue zu Papst Franziskus und mit geöffneter Hand zu schreiten, um unser Volk und besonders die jungen Leute zu motivieren, das Wort Gottes aufzunehmen und Zeugen der Werte und Tugenden des Evangeliums zu werden“.
Am Ende des Gottesdienstes überreichte der neue Papstbotschafter dem Vorsitzenden der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolenský von Bratislava, einen „Ring als Symbol der Einheit zwischen den Mitgliedern der Bischofskonferenz und dem Apostolischen Nuntius“. In einem Briefing – ebenfalls eine Neuheit – sprach Girasoli schließlich von einer „Umarmung von Herzen und vom Papst“. Die Hirten seien „in der Mitte, nicht oben“. Die Überreichung des Akkreditierungsschreibens bei Präsidentin Zuzana Čaputová erfolgte schließlich am 26. August. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)