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Slowakei: Bischöfe wollen Konzils-Ergebnisse "ins Leben einbringen"

21. Oktober 2022

Die Bischöfe der Slowakei wollen angesichts des 60-Jahre-Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils dessen Ergebnisse „sehr ernst nehmen“, auch wenn man sich dessen bewusst sei, dass vor ihnen „noch sehr viele Aufgaben“ stünden, sie „ins Leben einzubringen“. Die Slowakische Bischofskonferenz hatte zum Abschluss ihrer Vollversammlung in Badín nahe der Stadt Banská Bystrica am 11. Oktober, eine Erklärung zum Zweiten Vatikanischen Konzil abgegeben, das am selben Tag vor 60 Jahren eröffnet worden war.

Zugleich betrachteten die Bischöfe es als „wichtig, zwei Extreme zu vermeiden, mit denen die Kirche seit dem Konzil konfrontiert war“. So handle es sich nicht um das „Steckenbleiben in einer Überbewertung, die zu einer allzu starken Konzentration auf sich selbst geführt hat“. Das „Überdenken der Identität“ sei „zur Zeit des Konzils zweifellos nützlich gewesen“. Es sei jedoch „kein Ziel, darin steckenzubleiben und sich ständig mit weiteren Veränderungen zu befassen, mit neuen scheinbaren Freiheiten und Rechten sowie allen Tendenzen der Welt von heute“. Die Absicht des Konzils sei es gewesen, „dem Menschen von heute näher zu kommen, damit ihn die Kirche zu Christus hinführen kann, nicht jedoch die Kirche in der Welt aufgehen zu lassen“, so die slowakischen Bischöfe in ihrer Erklärung.

Andererseits drohe das „Extrem einer Zurückweisung des Konzils und seiner Reformen unter dem Vorwand der Rückkehr zu früheren, angeblich besseren Zeiten“. Die „Beziehung zu Gott, die tiefe Achtung vor ihm, der Sinn für das Heilige und der Eifer um das Seelenheil“ könne sich jedoch „möglicherweise gerade im Sinne eines recht verstandenen Konzilsverständnisses hervorragend entfalten“. In der "Nostalgie nach der Vergangenheit und in der Imitation seiner Erscheinungsformen“ drohe eine „unangemessene Konzentrierung auf sich selbst, ähnlich der unablässigen Überbewertung von allem“. Der Widerstand gegen das Konzil, sei es nun auf der pastoralen oder auf der liturgischen Ebene, führe zu einer „abgeschlossenen, defensiven Mentalität anstelle der Disposition zur Verkündigung an alle Völker“.

Es liege „den Bischöfen am Herzen, dass die Kirche beide Extreme vermeidet und die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils richtig versteht und ins Leben einbringt“. Der im Rahmen der Bischofsversammlung gewählte neue Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, der Erzbischof von Košice Bernard Bober, wolle in seinem neuen Amt zum gemeinsamen Gebet und zum gemeinsamen Weitergehen aufrufen. Sein Ziel sei es, „zu verbinden und nicht zu trennen“, sagte Bober gegenüber dem Pressebüro der Slowakischen Bischofskonferenz.

Er biete „ein offenes Herz und eine ausgestreckte Hand“ an, so Bober, auch wenn er wisse, „dass nicht alle sie annehmen können“. Er appelliere zudem an die „Verantwortungsträger, vor die Gesellschaft hinzutreten und zu sagen, in welcher Richtung man aus dem allen herauskommen kann“. Die Kirche könne mithelfen, „bei der Lösung der Krisen ein Führer oder Vermittler zu sein“, so der neue Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz. (Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, www.kathpress.at)